Es war mal wieder soweit, am 4. Oktober fand unser drittes 4-Seiten-Gespräch zur beruflichen Beratung benachteiligter junger Menschen statt. Es wurde mit Vertretern und Vertreterinnen aus der Wirtschaft, Politik, Verwaltung und der Sozialen Arbeit diskutiert.

Als Veranstaltungsort wählten wir das CoLab im Görlitzer Park. Schon der Veranstaltungsort sollte ein Zeichen für die unterschiedlichen Lebenswelten aller Beteiligten sein.

Der Leitgedanke war das “Miteinander-ins Gespräch-kommen”, und das ist uns auch sehr gut gelungen. Der Themenschwerpunkt war die “Digitalisierung als Barriere für den Zugang zu Ausbildung und Beruf“. Digitalisierung beginnt schon bei der Bewerbung und spielt im Arbeitsprozess später eine immer gewichtigere Rolle. Viele bildungs-benachteiligte Jugendliche sind von der digitalen Entwicklung völlig abgekoppelt und haben keine Chancen mehr sich auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gut zu integrieren. Dieser Prozess wurde durch die Corona-Pandemie verstärkt und machte sich in der Arbeit der JobInn Teams deutlich bemerkbar. Es fehlte an digitalen Endgeräten, dem DSL-Zugang oder der Möglichkeit in Ruhe zu lernen. Selbst wenn die nötige Hardware verfügbar war, mangelte es oft an der Fähigkeit mit dieser umzugehen. Die Problematik reicht vom Erstellen einer E-Mail-Adresse, über Formatierungsfragen zum Erstellen der kompletten Bewerbungsunterlagen…

In einem Speed-Dating wurden Fragen zum Thema gestellt und abwechselnd von den jungen Menschen und den Beteiligten aus Politik, Verwaltung und Arbeitgeberseite beantwortet. Durch dieses Format ist es sehr gut gelungen, dass alle miteinander ins Gespräch kamen und die Fragestellung beantworteten. Hier konnten wir erfolgreich Realitäten abgleichen und näherbringen. In einem anschließenden World Café wurde an den Fragestellungen weitergearbeitet und die Ergebnisse ausgetauscht. Bei einem kleinen Imbiss gab es die Möglichkeit sich zu vernetzen, einige Gespräche zu vertiefen oder einfach nur entspannt zu plaudern.

Es freute uns sehr, dass sich alle Beteiligten angeregt austauschten und einen kleinen Einblick in die Lebenswelten der Anderen bekommen haben. Besonders gefreut hat uns, dass die jungen Menschen, die zum Anfang gar nicht reden wollten, schnell aufgetaut sind und mit leuchtenden Augen in die Diskussion gingen. In anschließenden Gesprächen wurde deutlich, wie wichtig ein Austausch über sozialen Schichten hinweg ist. Das Gespräch auf Augenhöhe und ehrliches Interesse an ihrer Lebenswelt, Wünschen und Problemen hat sie gestärkt, weiter ihre Ziele zu verfolgen.

Ein junger Mann bekam sogar direkt vor Ort ein Beschäftigungsangebot.

Wir danken allen Beteiligten für die offenen Worte und den gegenseitigen Erfahrungsaustausch. Wir freuen uns auf das nächste Gespräch.

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