30 Jahre Gangway – Orte, die uns wichtig sind I Volume 44

Der Vorplatz des Berliner Ostbahnhofes wurde mehrfach umgebaut.

Er ist ein Sinnbild dafür wie mittels Architektur eine Verdrängung obdachloser Menschen stattfindet und hierbei auch alle anderen Menschen einen Qualitätsverlust im (halb-) öffentlichen Raum erleiden.

Vor dem Jahr 2012 wurde der Parkplatz durch flache Mauern, die Blumenbeete einschlossen begrenzt. Die Mäuerchen wurden von vielen Menschen, unter anderem auch von Obdachlosen, als Sitzflächen benutzt. Von den Obdachlosen wurde das Mäuerchen ironisch „Klagemauer“ genannt.

2012 erfolgte ein Umbau. Die „Klagemauer“ verschwand und stattdessen wurden Betonwürfel im Abstand von ca. zwei Metern als Parkplatzbegrenzung installiert. Auch diese konnten als Sitzfläche genutzt werden, ein Nebeneinandersitzen war jedoch nicht mehr möglich.

2015 wurden auf den Betonwürfeln Metallpyramiden installiert, die ein Sitzen unmöglich machten. Seitdem ist die einzige Sitzgelegenheit rings um den Ostbahnhof an der Bushaltestelle vor dem Bahnhof zu finden. Hier können drei Menschen Platz finden.

Im Sommer 2019 überbrückten wir von Gangway e.V. die Metallpyramiden mit Brettern und nutzten somit diese Installation um neue Sitzgelegenheiten zu schaffen ohne sie dabei zu beschädigen. Das Projekt wurde am 14.08.2019 unter dem Titel „Bank’s not dead!“ eingeweiht.

Die Bilderreihe 30 Jahre Gangway – Orte die uns wichtig sind findet sich auch auf unseren Social Media Kanälen wieder. Beiträge wie diesen und noch viel mehr, gibt es auf:

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