Straßensozialarbeit in Berlin

Zwischen Eco-Toilette und Verrichtungsbox

Lange war es bereits in der Diskussion, dass im Kurfürstenkiez Toiletten aufgestellt werden sollten, die als Verrichtungsorte für die Geschäfte der Frauen dienen sollen: Ein Ort, an dem Sex stattfinden kann und soll. Wir können uns erinnern, dass sich die sogenannten „Verrichtungsboxen“ -welche letztlich ein Stück an der Zahl ist- von der bereits zuvor aufgestellten Eco-Toilette unterscheiden sollte. Doch wie?

Wir fragten uns, warum die Toiletten so groß sind und ob sie die geplante zweite Tür enthalten, welche als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme zum Schutz der Frauen gelten sollten. Um auf Nummer sicher zu gehen, fragten wir einige der Frauen* an der Kurfürstenstraße, ob wir richtig lagen. Dort stießen wir auf Antworten, aus denen hervorging, dass wenn wir uns selbst ein Bild von innen machen, wüssten, woran wir wären. Jedoch waren wir danach nicht schlauer.

Mit dem Aufstellen der Box wurde uns klar, dass hier zwar versucht wurde eine Lösung zu finden, jedoch die Umsetzung dessen eher weniger gut gelungen war. Die Frauen*, welche an der Kurfürstenstraße arbeiten und diese „Toiletten mit Möglichkeit dort Sex zu verrichten“ (wie sie offiziell bezeichnet werden) tatsächlich nutzen sollten, wirkten enttäuscht und unzufrieden. Auch uns war nicht klar, wie es möglich sein soll in einer derartigen Vorrichtung hygienischer oder geschützter Sex zu haben, als an den bisherigen Orten – wäre die Desinfektionsmittelflasche sowie der Toilettenpapierspender aufgefüllt gewesen, hätten wir zumindest einen Anfang davon wahrnehmen können. Die Hoffnung überlebt bekanntlich ja am längsten.