Eine neue Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes bestätigt, was viele von uns schon lange wissen: Diskriminierung durch die Polizei, insbesondere Racial Profiling, ist leider Realität – und betrifft viele Menschen täglich.
Racial Profiling: Alltag im Görlitzer Park
Im Görlitzer Park begegnen wir immer wieder jungen Menschen, die von unverhältnismäßigen Polizeikontrollen berichten. Besonders betroffen sind häufig Schwarze Menschen oder Personen, die nicht ins gängige Bild passen. Oft reicht allein das Aussehen, um kontrolliert zu werden – unabhängig davon, ob jemand etwas getan hat oder nicht. Für viele unserer Besucher*innen ist das leider Alltag.
Auch im CoLab erleben wir regelmäßig, wie junge Menschen von solchen Erfahrungen berichten und wie sehr sie dadurch belastet werden. Die Studie bestätigt nun wissenschaftlich, was wir seit Jahren beobachten: Racial Profiling ist kein Einzelfall, sondern ein strukturelles Problem.
Diskriminierung zeigt sich auf verschiedenen Ebenen
Diskriminierung durch die Polizei zeigt sich nicht nur in häufigeren oder unverhältnismäßigen Kontrollen. Die Studie macht auch deutlich, dass bestimmte Gruppen weniger Unterstützung oder Schutz durch die Polizei erhalten. Auch das erleben wir im Görlitzer Park: Manche Jugendliche fühlen sich nicht ernst genommen oder zögern, Hilfe zu suchen, weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben. Das führt dazu, dass Betroffene sich noch weiter zurückziehen und das Vertrauen in die Polizei schwindet.
Was jetzt getan werden muss
Die Studie fordert zum Beispiel mehr unabhängige Beschwerdestellen, bessere Schulungen für Polizeibeamt*innen und klare gesetzliche Vorgaben, um Diskriminierung entgegenzuwirken. Diese Forderungen gibt es schon lange – wichtig ist jetzt, dass sie endlich umgesetzt werden. Es braucht transparente Strukturen, die Betroffenen wirklich helfen, und eine Polizei, die sich aktiv mit dem Thema Diskriminierung auseinandersetzt.
Wie wir im CoLab unterstützen
Im CoLab setzen wir uns dafür ein, dass Jugendliche und junge Erwachsene im Görlitzer Park einen sicheren Ort finden – unabhängig von Herkunft, Aussehen oder sozialem Status. Wir hören zu, beraten und begleiten – auch bei Konflikten oder Diskriminierungserfahrungen. Uns ist wichtig, Diskriminierung offen anzusprechen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Gleichzeitig stärken wir junge Menschen darin, für ihre Rechte einzustehen und unterstützen sie, wenn sie sich gegen Ungerechtigkeit wehren möchten.
Die Ergebnisse der aktuellen Studie sind für uns im CoLab im Görlitzer Park keine Überraschung. Sie bestätigen, was viele Jugendliche und junge Erwachsene tagtäglich erleben. Umso wichtiger ist es, dass die Diskussion über Diskriminierung bei der Polizei nicht abreißt und konkrete Veränderungen folgen. Wir bleiben dran – für mehr Gerechtigkeit und Chancengleichheit im Alltag.
Wenn du selbst Diskriminierung erlebt hast oder einfach mal reden möchtest, komm gern zwischen 12 und 18 Uhr ins CoLab – wir sind für dich da.