Eine Wohnrealität junger Adressat*innen, die uns oft in der Arbeit begegnet, sind die sogenannten Sofa-Hopper. Wohnungslose Jugendliche finden einen Schlafplatz – meist im Freundeskreis –, bei dem sie jedoch täglich damit rechnen müssen, diesen schnell wieder zu verlieren. Wie viele junge Menschen davon in Berlin betroffen sind, ist nicht genau bekannt. Meist leben sie jedoch viel zu lange in diesen Abhängigkeitsverhältnissen. So auch die junge Frau, die wir in diesem Jahr über Social B&B vermitteln konnten. Hier berichtet sie selbst von ihrer langen Wohnungssuche und den Herausforderungen, mit denen sie in dieser Zeit konfrontiert war:
„Ich wurde im Alter von 21 Jahren wohnungslos. Da ich sehr viele Konflikte mit meiner Mutter hatte, habe ich es nicht mehr lange zu Hause ausgehalten. Ich wusste nicht wie oder wohin ich gehen soll. Zum Glück hatte ich eine Freundin, die mich zusammen mit ihrer Mutter unterstützt hat. Nach gerade mal einer Woche sagte sie mir „Hey, ich kenne da jemanden, der dir helfen könnte“. So habe ich Kontakt mit Gangway über deren Instagram Account aufgenommen. Noch am selben Tag haben wir einen Termin ausgemacht und uns getroffen. Ich habe ihnen alles erzählt und sie meinten, dass ich mir keine Sorgen machen soll. Es wird nicht leicht, aber wir werden es schaffen und so ist es dann auch gekommen.
Es war nicht leicht! In der Zeit war ich mal hier, mal dort und es war mir sehr unangenehmen, die ganze Zeit bei meiner Freundin zu bleiben. Ich hatte immer wieder im Kontakt mit Gangway und es gab viele Anträge zu erledigen, die ich alle gebraucht habe, um mich für einen Job oder eine Wohnung zu bewerben. Alles haben wir zusammen erledigt: Bewerbungen, Jobs suchen, Termine beim Jobcenter, Wohnungsbewerbung … alles Mögliche, aber Gangway war immer bei mir egal, um welche Angelegenheit es ging. Einige Wohnungsbesichtigungen hatte ich, aber leider wurde es immer wieder nichts. So oft wollte ich aufgegeben, aber Gangway hat mir immer gesagt „Hey, was machst du, wenn du aufgibst? Dann wird es nichts. Steh auf und mach weiter“.
Nach ca. zwei Jahren immer wieder Hin und Her gab es ein Wohnungsangebot. Ich war skeptisch, ich konnte es nicht glauben. Auf einer Seite habe ich mich gefreut, aber auf der anderen Seite dachte ich mir, das wird wieder nichts. Aber ich habe mich geirrt! Diesmal hat es geklappt, ich konnte es nicht glauben, bis ich den Schlüssel in meiner Hand hatte. Nach so langer Zeit hatte ich endlich mein eigenes Zuhause und somit ist eine sehr große Last von mir gefallen.
Zusammen mit Lulu und dem Team haben wir alles geschafft. Ich bin so froh! Nun lebe ich seit fünf Monaten in meiner eigenen Wohnung und freue mich jeden Tag darauf immer, wieder die Tür zu öffnen.
Vielen Dank an Lulu und das Team Friedrichshain von Gangway!“
Auch wir vom Social B&B sind froh, dass die junge Frau endlich ihren eigenen Rückzugsort hat und danken herzlich unserem Kooperationspartner ohne den das nicht möglich gewesen wäre.
Wir wünschen alles Gute für die erste eigene Wohnung!