Sexismus im Netz

Das Geschlecht, das Alter, die Herkunft oder die Religionszugehörigkeit ist dabei irrelevant – digitale Gewalt kann uns alle treffen. Sexistische digitale Gewalt richtet sich allerdings besonders gegen Frauen*.

Nicht selten wird die gesamte Thematik mit den Worten „Ignoriere es doch einfach.“ oder „Wird schon nicht so schlimm sein.“ abgeschwächt und folglich nicht ernst genommen – dabei wurden knapp die Hälfte aller Frauen* mit sexueller Belästigung im Netz konfrontiert. Demnach begleitet uns das Thema Sexismus nicht nur in unserem Alltag, sondern ist auch im Internet ein reales Probleme welches dazu führen kann, dass Betroffene sich sowohl aus dem öffentlichen- als auch aus dem digitalen Raum zurückziehen um sich selbst zu schützen. Im Netz werden diese Frauen* unsichtbar.

Sexistische digitale Gewalt kann viele Formen annehmen – die Sparte reicht von etwa Bedrohungen über sexuelle Belästigung (durch Worte und Bilder) oder sexistischen Kommentaren. Die Studie „Free to be online? Girls’ and young women’s experiences of online harassment“ des Kinderhilfswerks Plan International von 2020 kommt zu dem Ergebnis, dass es völlig irrelevant sei, worauf sich die eigentlichen Beiträge, Bilder oder Kommentare der Frauen* beziehen. „Sind die Mädchen oder jungen Frauen dazu politisch aktiv, BIPoC, LGBTIQ* oder haben eine Behinderung, werden sie noch häufiger angegriffen.“

Junge Frauen* aus Neukölln haben sich an uns und unsere Kolleginnen der Schilleria 2 gewendet und wollten dieses Thema in die Öffentlichkeit tragen. Zum Schutz der Jugendlichen haben wir die originalen Chats, die sie von fremden, aber auch von bekannten Männern erhalten haben, gemeinsam nachgestellt und anonymisiert. Wir bedanken uns hiermit bei allen Frauen*, die uns bei diesem Projekt ihren Mut, ihre Offenheit und ihr Vertrauen geschenkt haben.