Straßensozialarbeit in Berlin

Buchvorstellung: LAW SHIFTERS – Migrationsgesetze diskutieren, kommentieren, anpassen

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Am 25. April 2017 findet die VERÖFFENTLICHUNG und LESUNG DES BUCHS „LAW SHIFTERS“ in der Landeszentrale für politische Bildung statt. Das Buch ist Ergebnis des gleichnamigen Projektes der Künstlerin Stine Marie Jacobsen in Kooperation mit Gangway – Straßensozialarbeit in Berlin e.V. und dem Rechtsanwalt Bilal Alkatout. Migrationsgesetze wurden mit Geflüchteten und Berliner Jugendlichen diskutiert, kommentiert und angepasst. Entstanden ist ein didaktisches Material, das Demokratisierungs- und Solidarisierungsprozesse in Gang setzen kann und im schulischen und außerschulischen Kontext für die politische Bildung eingesetzt werden sollte. Die Workshops sind eine Mischung aus nüchterner Information und kreativem Anreiz, welcher Irritationen auslöst und damit nachhaltig bei jungen Menschen wirkt.

Bei der Lesung wird der Rechtsanwalt für Straf- und Aufenthaltsrecht Bilal Alkatout in dem Vortrag „Alle Menschen sind Migranten“ auf die Geschichte der Migrationsbewegung weltweit eingehen bevor die Künstlerin Stine Marie Jacobsen und die Sozialarbeiterin Nastaran Tajeri-Foumani das Projekt vorstellen und von den Workshops berichten. Die Lehrerin der Fichtelgebirgs-Schule Bojka Bogdanovic, die den Law-Shifters-Workshop bereits durchgeführt hat, wird ebenfalls von ihren Erfahrungen berichten. Durch das Programm führt der taz-Journalist Daniel Bax.

VERANSTALTUNGSORT:

Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin (Hardenbergstraße 22-24, 10623 Berlin)

VERANSTALTUNGSZEIT:

Dienstag, der 25. April 2017, 17-20 Uhr

ANMELDUNG:

bis 18. April 2017 an lawshifters@gangway.de

[divider]Workshop für Multiplikator*innen[/divider]

Interessierte Pädagog*innen, die dieses Workshop-Format einmal persönlich kennen lernen und erproben wollen, sind herzlich zu dem Multiplikator*innen-Workshop am 18. Mai 2017 von 15:30 – 19:30 Uhr in der Landeszentrale für politische Bildung eingeladen.Anmeldungen bitte an: lawshifters@gangway.de

[divider]O-töne und Rezessionen zu LAW SHIFTERS[/divider]

„Ich finde das Projekt unfassbar gut! Ich wünschte wirklich, meine Lehrer hätten uns Gesetze so nahe gebracht und ich kenne viele Lehrer, bei denen ich mir vorstellen könnte, dass sie es gerne gemacht hätten, wenn sie das gelesen hätten. Ich denke, dass das genau das ist, was wir im Moment brauche um weiterhin mit der Situation umzugehen! Ich bin sehr beeindruckt und schicke das auch gerne meinen Lieblingslehrern, damit sie das mit ihren Schülern/innen machen können!“ Teenager 17 Jahre alt.

„Durch die Verknüpfung nüchterner Informationen und kreativem Anreiz wird den Schülern die Möglichkeit gegeben, die Informationen so zu verarbeiten, wie sie es für gut halten, ohne dabei verloren zu sein. Das Format und die Gesetzesvorlagen machen es leichter anzufangen und die Thematik mehr zu durchblicken. Die Schreibweise ist so angenehm und lehrreich ohne die belehrende Note, die mir in meiner Schulzeit oft im Weg stand. Ich habe das Gefühl, als erwachsene Person ernst genommen zu werden, was in der Schule manchmal zu kurz kommt, gleichzeitig werde ich mit den Aufgabenstellungen jedoch aufgefangen und mir wird ein aktuelles Problem mit Lösungsansätzen geboten. Genau das, womit man meiner Meinung nach in der Schule umzugehen lernen sollte.“ Kira Bulik 19 Jahre alt.

„Law Shifters mit Stine Marie Jacobsen war für die Schülerinnen und Schüler eine wichtige Erfahrung. Abgesehen davon, dass sie eine zeitgenössische Kunstform kennenlernen und begreifen konnten, dass wir schon lange die Ausschließlichkeit des Tafelbildes als einzige Repräsentantin der Bildenden Kunst hinter uns gelassen haben, denke ich, dass die Wirkung der Irritationen in dem Projekt für viele nachhaltig sein könnten. Die größte Irritation war, zu erkennen, dass in dem Fall, mit dem sie sich auseinandergesetzt haben, das Gesetz und die Rechtsprechung nicht kongruent sind mit dem, was sie klar als Gerechtigkeit empfinden. „Das ist doch nicht fair!“, „Das kann doch nicht sein!“ , „Das ist ja ungerecht!“ – sie haben die Tragweite der Tatsache begriffen, dass Gesetze von Menschen in politischen Systemen gemacht werden. Zugleich ist klar geworden, dass wenn Menschen Gesetze machen, Menschen Gesetze auch ändern können. Stine Marie Jacobsen ist es in dem Projekt gelungen, die Schülerinnen und Schüler an jenem abstrakten Knotenpunkt zu berühren, wo Verstand, Empfindung und Vision sich kreuzen: einem guten Ausgangspunkt für Bildung.“ Bojka Bogdanovic, Lehrerin an der Fichtelgebirge Schule.

[divider]Weitere Informationen[/divider]

http://gangway.de/german-for-newcomer-und-law-shifters-kunst-meets-sprache-und-recht/

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