AG Rausch
Zu den Aufgaben und Zielen von Straßensozialarbeit gehören unter anderem die Begleitung der Jugendlichen mit dem Ziel der Hilfe zur Selbsthilfe und die Erweiterung von Handlungskompetenzen. In diesem Zusammenhang ist auch die Thematisierung von und der Umgang mit risikoreichen Verhaltensweisen zentraler Bestandteil unserer Arbeit. Dieses gilt auch im Bereich des Substanzkonsums. Langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Jugendlichen hat uns gezeigt, dass Präventionskonzepte, die einzig auf Vermeidung und Abschreckung bauen, bei den Jugendlichen größtenteils nicht ankommen. Im Gegenteil, viele Jugendliche fühlen sich nicht ernst genommen oder sehen den moralisierenden Zeigefinger und schalten gleich ab.Um einen echten Kontakt zu den Jugendlichen herzustellen und lebensweltorientiert arbeiten zu können, ist es notwendig, nicht nur mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen über ihre Sicht- und Verhaltensweisen in Bezug auf Rausch und Risiko, sondern gezielt mit ihnen zu arbeiten und sie in risikoreichen Situationen zu begleiten.
Ziel ist, dass Jugendliche einen verantwortungsvollen Umgang mit „Wagnissen“ erlernen, d.h. sie erwerben notwendige Entscheidungs- und Handlungskompetenzen.
Wichtig ist hierbei, dass wir in der pädagogischen Arbeit auch die positven Seiten und die Erweiterung eines Erfahrungsspektrums durch Rausch einbeziehen. Wer in der Präventionsarbeit nur auf Gefahren hinweist und Abstinenz als erstrebenswertes Verhalten favorisiert, geht an der Realität der meisten Jugendlichen vorbei.
Das heißt, Jugendliche brauchen zum einen möglichst viel Information über die Substanzen die sie gebrauchen, über Verabreichungsformen, Wirkungsweisen und mögliche Gefahren, gleichzeitig brauchen sie Möglichkeiten, eigene Erfahrungen zu machen, jedoch mit dem Hintergrund, sich bewusst zu entscheiden und durch Erfahrung zu lernen.
Auf diese Seite werden wir im Laufe der Zeit über Projekte, Methoden und Erfahrungen berichten… stay tuned 😉