Besonders interessierten wir uns für das Themengebiet „Inklusiver Arbeitsmarkt im Zeichen des demografischen Wandels“. Hier ging es vor allem um Chancengleichheit für alle Jugendlichen, egal welcher Herkunft oder welchen Bildungsstand sie oder ihre Eltern haben. Es wurden Vorurteile innerhalb der Gesellschaft und Ressentiments durch Arbeitgeber erörtert, die Jugendlichen mit niedrigen Bildungsabschlüssen oder aus Arbeiterfamilien entgegengebracht werden. Diskutiert wurde auch, welchen Sinn Maßnahmen zur Herstellung von Ausbildungsreife haben. Müssten diese nicht qualitativ hochwertig sein und auf ein bestimmtes Ergebnis abzielen, nämlich die Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt?
Die Ergebnislosigkeit solcher Maßnahmen führt oft zu Frust und Resignation seitens der Jugendlichen. Hier besteht also Handlungsbedarf. Und es scheint eine Art „sozialer Ansteckung“ zu geben: wenn eine Jugendliche mit ungünstigen Voraussetzungen den Sprung in ein erfolgreiches Arbeitsleben schafft, strahlt das auch auf andere aus. Umgekehrt ist das aber leider genauso der Fall.
Ein Vorschlag war auch, für junge Menschen im Alter von 16 bis 30 Jahren eine Art befristetes Grundeinkommens zu schaffen, damit die Berufswahl nachhaltiger und ohne Druck getroffen werden kann.
Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels macht es Sinn, dass Arbeitgeber bei der Einstellung von Azubis nicht nur auf Zeugnisnoten und Fehlzeiten achten, sondern sich die Mühe machen, Potenziale der Jugendlichen zu entdecken und zu fördern und dass berufliche Zugänge nicht durch hohe Anforderungen zusätzlich erschwert werden. Hilfreich dabei könnten z.B. ältere Arbeitnehmer sein, die den Jugendlichen als Mentoren zur Seite stehen.
All diese Punkte und noch mehr wurden kontrovers diskutiert.
Wer sich weiter mit dem Thema beschäftigen möchte, kann dem unten stehenden Link folgen und eine Rede der Tagung zum Thema nachlesen.