Straßensozialarbeit in Berlin

Stadtspaziergänge mit jungen Geflüchteten – sonntags 14 Uhr

[divider]Die nächsten Treffen[/divider]

noch immer finden die sonntäglichen Entdeckungstouren mit jungen Geflohenen statt.

Treffpunkt: 14 Uhr, U- und S-Bahn Friedrichstraße, Ausgang Friedrichstraße, neben dem Buchladen.

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Vom 30.9. bis zum 18.9.17 wird Eva von Charles Graf vertreten! Der Treffpunkt 14 Uhr, U- und S-Bahn Friedrichstraße, Ausgang Friedrichstraße vor dem Buchladen, bleibt. Wartezeit 15 Minuten!

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06.08. (Sonntag) , 14 Uhr, U und S-Bahn Friedrichstraße, Ausgang Friedrichstraße  (am Buchladen/Information). Hab ein kleines Gangway-Schild am Rucksack. Ich warte nur noch ca. 15 Minuten!!!

Einen konkreten Plan gibt es nicht. Vielleicht fahren wir nach Potsdam, entdecken Berliner Seen, fahren nach Köpenick oder gehen auf den Alex zum internationaler Straßenfestival „Berlin lacht“.

Und wenn es regnet, gehen wir vielleicht in das Technikmuseum. Meistens entscheiden wir uns spontan .

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23.7. (Sonntag), 14 Uhr, S-Bahn Friedrichstraße, Ausgang Friedrichstraße  (am Buchladen, Eva ist mit einem Gangway-Schild vor Ort, sie wartet nur noch ca. 15 Minuten)

Falls nicht noch irgendwelche tollen Ideen oder Wünsche kommen, werden wir zum „Tag der offenen Tür“, von der freiwilligen Feuerwehr gehen. Ein Besuch in dem Museum der Feuerwehr steht auch noch an.

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16.7. (Sonntag), 14 Uhr, S-Bahn Friedrichstraße, Ausgang Friedrichstraße  (am Buchladen, Eva ist mit einem Gangway-Schild vor Ort, sie wartet nur noch ca. 15 Minuten)

dann gehts zum Yaam, wo die Veranstaltung „High Five“ stattfindet

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8.7. (Samstag), 14 Uhr, S-Bahn Friedrichstraße, Ausgang Friedrichstraße  (am Buchladen, Eva ist mit einem Gangway-Schild vor Ort, sie wartet nur noch ca. 15 Minuten)

es gibt noch keinen konkreten Plan. Vielleicht Düppel (Germanendorf), Mauerpark, Jaam???

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Am Sonntag, den 02.7.,  14 Uhr, am U und S-Bahn Friedrichstraße, Ausgang Friedrichstraße  (am Buchladen, Eva ist mit einem Gangway-Schild vor Ort, sie wartet nur noch ca. 15 Minuten)

Diesmal ist die Idee, auf das Bergmann Straßenfest zu gehen. Vielleicht noch auf den Kreuzberg oder auf das Flughafenfeld.

Zirkus CABUWAZI steht auch noch an, doch müssen die Vormünder eine schriftliche Erlaubnis geben, damit die Jugendlichen  Akrobatik usw. lernen können! Etwas mühselig, doch verlangt es so das Bezirksamt Kreuzberg.

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Interessierte Junge Menschen sind herzlich willkommen,  kostenlos, ohne Anmeldung

[divider]Stadtspaziergänge mit jungen Geflüchteten[/divider]

Zugänge für geflüchtete junge Menschen in den verschiedenen Stadtteilen zu sichern ist eine der Kernaufgaben, derer sich die Streetwork-Teams angenommen haben. Dies geschieht auf so vielfältige Art und Weise. Kiez- und Stadtspaziergänge sind z.B. unkompliziert umzusetzen und haben ein hohes Bildungspotenzial: Wie liest man die Stadtpläne? Wo befindet sich die nächste Jugendfreizeiteinrichtung, was ist das überhaupt und was kann ich dort tun? Wie funktionieren Fahrkarten- und Geldautomaten? Wann kann ich das tolle Museum kostenlos wieder besuchen?

Eva Koch, ehemalige Streetworkerin, heute Rentnerin, organisiert diese Stadtspaziergänge der anderen Art. Zu Eva muss man sagen: Sie ist Streetworkerin mit Leib und Seele und spricht auch ganz spontan  junge Menschen auf irgendeinem U-Bahnhof an – und siehe da: Diese schließen sich gern der Gruppe an.

„Schon beim ersten Treffen auf dem Alexanderplatz, ich mit Gangway-Schildchen um den Hals, kamen drei Jugendliche, die über bestehende Gangway-Kontakte informiert waren. Bei einem gemütlichen Zusammenhocken ‚beschnupperten‘ wir uns, sammelten Ideen und verabredeten uns für einen Besuch im Technik-Museum.

Bei unserem 2. Treffen beteiligten sich acht Jugendliche. Diesmal trafen wir uns auf dem U-Bahnhof Gleisdreieck. Wir sprachen noch zwei junge Männer an, die suchend über den Bahnsteig liefen. Wie sich heraus stellte, wussten sie nichts von unserer Gruppe. Als wir uns kurz erklärten und ihnen unseren Plan erzählten, schlossen sie sich spontan an. Einer von ihnen nimmt seither an allen Aktivitäten teil. Die Gruppe ist in ihrer Zusammensetzung stabil geblieben. Neue Jugendliche sind willkommen. Je nach geplanten Aktivitäten werden die Gangway-Teams informiert, um weitere Interessenten zu erreichen. Eine 23-jährige junge Frau aus Israel ist aus ihrer Zwangsehe, die sehr gewalttätig war, geflohen. Sie ist hoch traumatisiert und mittlerweile in einer therapeutischer Behandlung. Sie wohnt in einer Wohngemeinschaft, wo sie mit ihrer Problematik gut aufgefangen wird. Bei erforderlichen Handlungsschritten, besonders bei den Themen Bleiberecht und einer beruflichen Perspektive, stehe ich beratend zur Verfügung. Ihr Wunsch ist, in Berlin ein neues Zuhause zu finden und noch in diesem Jahr eine Ausbildung als Krankenschwester zu beginnen. Die männlichen Jugendlichen sind im Alter ab 15 Jahren. Sie kommen aus Syrien, Irak, Afghanistan und Pakistan. Alle sind bereits seit einem Jahr, manche auch länger in Berlin und haben einen Asylantrag gestellt. Bis auf einen jungen Mann, der mittlerweile in einer Wohngemeinschaft wohnt, sind alle in Heimen für unbegleitete Minderjährige untergebracht. Ihnen fehlt dort eine Rückzugsmöglichkeit und oft auch ein fehlendes Aufklärungs- und Unterstützungsangebot durch das Betreuungspersonal.

Alle nehmen an den Integrationskursen teil und haben mittlerweile klare schulische und berufliche Wünsche. Bei unseren Treffen besprechen wir häufig ihre persönlichen Perspektiven und wie diese umzusetzen sind. Ganz wichtig ist, ihnen das Schulsystem, Ausbildungschancen oder den Weg an die Universität zu erklären. Sie sehen hier in Deutschland ihre Chance, eine Ausbildung zu machen, was für sie in ihren Herkunftsländern nicht möglich wäre. Bei den afghanischen Jugendlichen kommt jedoch dazu, dass sie große Angst haben, bei Volljährigkeit ausgewiesen zu werden. Sie kommen alle aus unsicheren Regionen, und mussten selbst erfahren, dass ihre Familien innerhalb ihres Landes vor den Taliban geflohen sind. Ähnlich ist es bei den jungen Pakistanis, die ihre familiären Wurzeln in Afghanistan haben. Mittlerweile können einzelne etwas über ihre Familiengeschichte erzählen, doch ist so viel Schmerz dabei, dass ich sehr behutsam damit umgehe und nicht weitere Wunden aufreißen mag. Ihr größtes Interesse ist „hier anzukommen“, ihren Frieden zu finden und vielleicht ihre Familie nachzuholen.

Wir waren mehrmals im Technik- und Kommunikationsmuseum, davon konnte die Gruppe gar nicht genug bekommen. Ein großes Erlebnis war auch das Basketballturnier – Alba gegen Zagreb in der Mercedes-Benz-Arena, für das wir Freikarten bekamen. Wir besuchten den Rixdorfer-Weihnachtsmarkt und waren auf dem Ufa Gelände zu einem Beatboxmusical. Eine Kollegin, die uns häufig begleitete, vermittelte uns eine Filmvorführung in der Regenbogenfabrik mit dem Thema „ungeklärter Mord an einem türkischen Jugendlichen“, den Jugendliche produziert haben.

Ein Höhepunkt war die Gala-Veranstaltung des Street College von Gangway. Jugendliche zeigten, was sie selbst produziert haben. Bei der Modenschau stupste mich ein Jugendlicher begeistert in die Rippen. Er zeigte mir freudig mit seinen Fingern (Schnipp-Schnapp), dass er in Afghanistan auch genäht hat. Er möchte auch hier „so etwas“ machen. Noch vor Ort verabredeten wir uns mit den Beteiligten von „MyStyle“, sie im neuen Jahr zu besuchen. Dies ist auch ein Beispiel dafür, wie unsere weiteren Aktivitäten entstehen. Sie sollen sich nach den Wünschen der Jugendlichen richten. Mittlerweile waren wir schon zweimal in der Werkstatt von „MyStyle“. Drei Jugendliche sind entschlossen, nähen zu lernen oder ihre kaputte Kleidung selbst zu reparieren.
Die Möglichkeit, am Street College die unterschiedlichen Berufsfelder kennen zu lernen, hat die Jugendlichen neugierig gemacht. Geplant ist auch, einen Standort der Jugendberufsagentur aufzusuchen. Doch erstmal müssen sie die verschiedenen Stufen der Integrationsklassen bestehen.

Was ganz erfreulich ist, dass alle Beteiligten Lust haben, gemeinsam als Gruppe weitere Pläne zu schmieden und auf Entdeckungstouren zu gehen. Wir freuen uns, dass die Tage nun länger sind und wir Außenaktivitäten unternehmen können.“