Straßensozialarbeit in Berlin

Portraits einer Notunterkunft für Asylbewerber

ein Projekt von Charlotte Jooß in Kooperation mit dem Gangway-Team Schöneberg.

Im Sommer 2015 zogen erstmals 250 geflüchtete Menschen in die ehemalige Luise-und-Wilhelm-Teske-Oberschule in Schöneberg. Kurzdarauf kamen wir in Kontakt mit den geflüchteten Jugendlichen, Männern sowie Frauen. Zu dieser Zeit arbeitete ich ehrenamtlich in der Notunterkunft und veranstalteten Projekte, wie Kochaktionen und Sportangebote. Langsam entwickelte sich daraus eine feste Angewohnheit und wir trafen uns regelmäßig in den Räumlichkeiten von Gangway e.V., „Straße mit Dach“. Dadurch traten die Jugendlichen aus dem Kiez und die geflüchteten Jugendlichen in Kontakt miteinander. Nach ersten dem ersten Kennenlernen entwickelte sich sehr schnell eine dynamische und gute Atmosphäre innerhalb der Gruppe und wir treffen uns dreimal pro Woche. Wir verständigen uns in mehreren Sprachen: englisch, persisch, türkisch und deutsch und wenn nötig auch mal mit Händen und Füßen.

Durch diese Begebenheiten und das gegenseitige Austauschen hat sich die Idee innerhalb der Gruppe entwickelt, Interviews zu Meinungen über das Thema Migration und Asyl zu führen und unterstützend dazu die in der Notunterkunft entstandenen Portraitfotos zu zeigen.

Uns alle interessiert es sehr, was für Meinungen im Kiez vorherrschend sind und wo die Meinungsverschiedenheiten liegen.

Für dieses Projekt möchte ich also mit den Jugendlichen auf die Straße gehen und Menschen ansprechen, um sie zu interviewen. Uns interessiert, ob und welche Erfahrungen bisher mit geflüchteten Menschen gemacht wurden, was es für Ängste und Befürchtungen gibt und wie sich der Kiez für jeden Einzelnen persönlich verändert. Auf der anderen Seite möchten wir die geflüchteten Jugendlichen zu ihrer Lebenssituation und Erfahrungen in Deutschland befragen und mehr über die Mentalität, Sitten und Bräuche ihres Heimatlands lernen. Wir finden es wichtig auch etwas über die Erfahrungen und Erlebnisse der Geflüchteten in Berlin zu erfahren und ihnen eine Chance zu geben, solche Themen zu besprechen und nach außen zu tragen. Das soll auch helfen Vorurteile vorzubeugen und Missverständnisse aufzuklären.

Die Ausstellung war schon im Rathaus Schöneberg, in der Carl-Zeiss-Oberschule und in der Gangway-Zentrale zu sehen, war Bestandteil der Schöneberger CrossKultur-Veranstaltung und wird auch 2017 an verschiedenen Orten der Stadt zu sehen sein. Bei Interesse, die Ausstellung einige Zeit bei Ihnen in einer Jugendeinrichtung, Schule oder sonstigen Institution aufzuhängen, melden Sie sich bei uns.

Kontakt:

Fotos: Charlotte Jooß, jooss.charlotte@web.de, 0178/3747166
Gangway: Hüseyin Yoldas schoeneberg@gangway.de 030 /78715344