Straßensozialarbeit in Berlin

Peace of Art 2024 (NYC)

Peace Of Art 2024

Eine Chronologie

2024. Das Peace Of Art-Projekt ist geboren. Nach vielen Jahren des Austausches zwischen NYC und Berlin (Bronx Berlin Connection) sowie einiger Austausche zwischen Paris und Berlin (Street Embassy) wachsen die Projekte endlich zu einem trinationalen Austausch zusammen. In mehreren Monaten Vorbereitungsphase tauschten sich die Teilnehmer virtuell aus, jetzt wurde es Zeit, sich live zu begenen. 10 Tage verbrachten die jungen Künstlerinnen und Künstler in New York, diskutierten, lernten die jeweils anderen Kulturen und Lebenswelten kennen und kreierten Kunstwerk nach Kunstwerk, in Form von Musik, Tanz, Video oder Zeichnung. Dies ist eine kleine Chronologie der gemeinsamen Zeit in NYC. 

Tag 1 – Sonntag, 17.11

Es ist soweit. Das Peace Of Art Projekt ist gelandet. Nachdem sich die Gruppen aus Paris und Berlin am Flughafen in London getroffen haben, setzen nach langem Flug alle erstmals Fuß auf New Yorker Boden.

Es ist spät und alle sind erschöpft aber die Eindrücke sind überwältigend und halten wach. „Es kommt mir alles so bekannt vor“, sagt ein Teilnehmer beim Anblick von Yellow Cabs, qualmenden Gullis und Hochhäusern. Und tatsächlich hat die Hollywood-Sozialisierung viele geprägt. Alles wirkt surreal. „Wie in einem Film“, sagt eine Teilnehmerin. Um das Klischee perfekt zu machen, endet der Tag in einem BBQ-Diner mit Burgern und Co. Es ist spät und für mehr reicht weder Zeit noch Energie.

Tag 2 – Montag, 18.11

New York zeigt sich von seiner besten Seite. Es ist mild und die Sonne scheint mit aller Kraft, als sich die Gruppe ein wenig vom Jetlag gezeichnet auf den Weg macht, seine touristische Pflicht zu erfüllen. Kein New York-Besuch ohne die Bootsfahrt zur Freiheitsstatue. Dann weiter nach Ellis Island, wo die Gruppe sich mit der Geschichte der Einwanderung in die USA auseinandersetzt, der das Land so viel zu verdanken hat und die doch derzeit in weiten Teilen des Landes als Ursache für allerlei Probleme herhalten muss. Wohlgemerkt geht es hier um die freiwillige Einwanderung aus Europa, jene aus Afrika wird später im Wochenprogramm noch eine wichtige Rolle spielen. Danach geht es zurück nach Manhattan, an der Wall Street vorbei zum 9/11 Memorial. Für all das ist nicht viel Zeit. Im El Barrio Artspace in Harlem wartet die Gruppe vom Hip Hop Education Center aus NYC mit Essen und einem Event mit DJ und Tanz und der ersten Gelegenheit, dass alle 3 Gruppen sich in der echten Welt begegnen.

Tag 3 – Dienstag, 19.11

Die Nacht war lang, der Schlaf kurz und die Bronx ruft. Es geht in die Fordham University, wo der langjährige Partner des Projekts Professor Mark Naison, aka The Notorious PHD ein Zusammentreffen mit seiner Studentenschaft organisiert hat. Im Mittelpunkt steht die Diskussion über die erneute Wahl von Donald Trump, inklusive der Analyse, wie es dazu kam und was das für die USA insgesamt und einzelne Communities im Besonderen bedeutet. Einige Teilnehmende aus Europa sind besorgt, weil es sich hier wohl nicht um eine Ausnahmeerscheinung handelt. Zu deutlich sind auch in Frankreich und Berlin die Vorzeichen einer erstarkenden Rechten in Form von AFD und Rassemblement National.

Eine gute Coping-Strategie ist und bleibt die Kunst. So beschließt die Gruppe die Veranstaltung mit Performances von Breakdance über Beatbox bis hin zu Tanz, Poesie und Rap. Der Tag ist noch lang. Während die Tänzerinnen und Tänzer in die Harlemer Tanzschule fahren, erwartet den Rest in Midtown das Team von Audio Pictures im gleichnamigen Studio… und was für ein Studio. Beim Betreten der Dachterrasse, die die Aufnahmeräume verbindet, verschlägt es einigen den Atem. Umringt von der beleuchteten New Yorker Skyline und am Fuß des Empire State Buildings wird dieser Ort der kreative Heimathafen für die nächsten 2 Tage sein. Und es braucht keine Eingewöhnungszeit. Sofort wird gezeichnet, gefilmt, geschrieben und recorded. 

Tag 4 – Mittwoch, 20.11

Der vierte Tag ist voll und ganz dem kreativen Prozess gewidmet. Texte werden geschrieben, Beats gebaut, Graphic Novels gezeichnet etc. Am frühen Nachmittag überquert die Gruppe die legendäre Brooklyn Bridge zu Fuß. Im Dumbo genannten Viertel am anderen Ende offenbart sich einer der beeindruckendsten Ausblicke auf Manhattan. Vor diesem Hintergrund werden die obligatorischen Fotos gemacht und Videos gedreht. Inspiriert geht es zurück in die Audio Picture Studios mit einem detaillierten Aufnahmeplan, um die vielen geplanten Projekte in der insgesamt doch sehr kurzen Zeit vorbereiten und recorden zu können. Tacos sorgen für Energiezufuhr. Das Ergebnis: Stifte, Kameras und Mikros dampfen bis spät in die Nacht.

Tag 5 – Donnerstag, 21.11

Allez, on y va. Eines der Highlights des Austauschs wartet in Harlem. Zuerst trifft die Gruppe auf Brother Sheb, Original Black Panther und Mitglied der Universal Zulu Nation, der sie durch den Tag begleiten wird. Er empfängt im Malcolm X und Dr. Betty Shabazz Memorial Center, dem Ort, an dem Malcolm X bei einem Vortrag erschossen wurde. Die Gruppe taucht ein in die Geschichte des Ortes und dieses Mannes, der soviel zur Bürgerrechtsbewegung beigetragen hat. Die nächste Station ist eine feste Instanz des Austausches über die letzten Jahre geworden. Das einzigartige Jacob Soul Food macht die Afroamerikanische Küche für alle erlebbar. Kaum Zeit zum Verdauen. Direkt im Anschluss geht es zum Workshop über Polizeigewalt. Im Rollenspiel wird klar, welche systemischen Missstände in den USA herrschen und wie man sich dagegen zur Wehr setzen kann. Und der Tag nimmt kein Ende. Im Kino des Maysles Documentary Center guckt die Gruppe zur Krönung des Tages einen Film über Graffiti-Künstlerinnen aus Nord- und Süd-Amerika in Anwesenheit der Protagonistin TooFly. Im Anschluss ein Zusammentreffen und Q&A mit dem legendären MC Pete Nice von 3rd Bass. Noch einmal Fried Chicken und Mac n‘ Cheese, dann sind Mägen und Speicher voll. À demain.

Tag 6 – Freitag, 22.11

Der erste freie Tag im Programm ist wohlverdient und wird gebraucht. Die Gruppe spaltet sich auf, geht Souvenirs shoppen, ins Moma oder im Central Park spazieren, andere fahren zum Freitagsgebet in die große Harlemer Moschee, andere schlafen endlich mal aus. Das Risiko, dass in dieser Stadt Langeweile aufkommt, hält sich in Grenzen. Die Emcees zieht es am Abend zur Legendary Cypher an den Union Square. Hier spielt die Champions League des Freestyle-Raps jeden Freitag bei Wind und Wetter, heute bei Dauerregen. Einige Artists der Gruppe springen in die Cypher und segnen das heilige Micro.  

Tag 7 – Samstag, 23.11

Es ist Wochenende aber der Schaffensdruck ist groß und viele Projekte noch nicht fertig. Und gechillt werden kann in Berlin. Wir starten mit einer Reflektionsrunde der vergangenen Tage. Dann werden im Hostel 3 Stationen aufgebaut, an denen parallel aufgenommen wird. 3 Sprachen, unzählige Disziplinen wie z.Bsp Geige, Beatbox, Rap, Gesang und Poesie, nonstop wird recorded bis in den späten Nachmittag. Dann reißt der Geduldsfaden der Hostel-Betreiber, wir geloben Besserung und recorden weiter. Mit weniger Volume. Am Abend führt der Hunger die Gruppe zum Essen nach Chinatown. Congee Village, wie wäre es mit einem Sponsoring?

Tag 8 – Sonntag, 24.11

Kein Tag ohne kreativen Output. So werden auch heute noch ein paar letzte Recordings vorgenommen. Ansonsten ist Freizeit, um die individuellen Bucket Lists abzuhaken.

Am Abend versammeln sich alle erneut im Kinosaal des Maysles. Es wird endlich Zeit, die bevorstehenden Shows in einer Brooklyner High School und im Goethe Institut zu planen und einzuproben. Sogar die ersten gerade erst produzierten Kollaborationen sollen schon performed werden. Und da wir um die Ecke sind und uns in den Laden verliebt haben: Jacob, fütter uns nochmal.

Tag 9 – Montag, 25.11

Der Tag der Performances ist da. In der Brooklyn Technical High erwartet die Gruppe eines der größten Auditoriums New Yorks, würdig für die erste Peace Of Art Performance. Mehrere hundert Schülerinnen und Schüler sind eingeladen, auch von anderen Schulen der Stadt wie beispielsweise dem Lycée Francais. Die Show bringt die enorme Vielfalt der Kunstformen und ihrer Protagonisten auf die Bühne. Die logische Konsequenz ist eine Fotosession und Autogrammstunde im Anschluss. 

Nach einer kurzen Pause beim türkischen Restaurant geht es ins Goethe Institut für den Sound Check. Der geht noch einigermaßen klar, dann verlässt uns das Technik-Glück. Manche Sounds sind gar nicht zu hören, Mikros übersteuert, Höhen verzerrt, Bässe kaum hörbar. Techniker und Soundleute sind ratlos. Nach einer Unterbrechung ohne Lösungsfindung wird das gemacht, was Leute aus der Hip Hop-Kultur verdammt gut können. Improvisieren! Zwei Boxen werden umfunktioniert und direkt an die Mikros angeschlossen, alles wird aufs Wesentliche reduziert. So bringt die Gruppe den Abend mit viel Stress aber würdevoll über die Bühne. Der Druck fällt ab, jetzt wird gefeiert.

Tag 10- Dienstag, 26.12

Das Ende der Zeit in NYC ist gekommen. Die Nacht war lang und hat Spuren hinterlassen. Der Vormittag wird zum Packen genutzt, dann werden die Zimmer geräumt. Der Countdown für die letzten Erledigungen und Sightseeing-Attraktionen läuft. Ein letzter Videodreh, ein letztes Selfie vor dem Empire State Building, ein letzter Sandwich im Deli an der Ecke. Dann geht es los in Richtung JFK Airport. Niemand weiß zu diesem Zeitpunkt, was uns noch alles erwartet. Der Flieger hat 3 Stunden Verspätung, einige werden grundlos spontan auf einen Flug über Helsinki umgebucht, der Rest fliegt um 1 Uhr nachts via London. Dort werden logischerweise die Anschlussflüge verpasst und die Gruppe erneut ohne Erklärung auseinander dividiert und auf 2 spätere Flüge gebucht. Mit tiefen Augenringen verabschieden wir uns von der Pariser Crew. Mit einigen Stunden Verspätung erreichen alle den BER, im Gegensatz zu einigen Gepäckstunden, die erst über die nächsten Tage verteilt ankommen. Was aber mit ankommt, sind die vielen Eindrücke, Verbindungen und Erfahrungen, die jeder einzelne in New York City gemacht hat. Und ein saftiger Jetlag. Nächster Halt: Paris.

Peace of Art 2024

A Chronology

Day 1 – Sunday, November 17

The Peace of Art project has arrived! After the Paris and Berlin groups met at London airport, they set foot on New York soil for the first time after a long flight. Exhausted but exhilarated by their surroundings, participants are captivated by the iconic yellow cabs, steaming manholes, and towering skyscrapers. „It all feels so familiar,“ one participant remarks, reflecting on Hollywood’s influence. “It’s like being in a movie,” says another. And indeed, NYC’s energy can feel surreal at times. To complete the cliche, the day ends in a BBQ diner, with burgers and classic American fare. It’s late, and energy is running low.

Day 2 – Monday, November 18

New York greets them with mild weather and bright sunshine. Despite jetlag, the group embarks on their tourist duties, starting with a boat ride to the Statue of Liberty. Then on to Ellis Island, where the group deals with the history of immigration to the USA, to which the country owes so much and which nonetheless is currently being blamed as the cause of all kinds of problems in large parts of the country. Mind you, this is about voluntary immigration from Europe; immigration from Africa will play an important role later in the week’s program. After passing by Wall Street and a brief stop at the 9/11 Memorial, they head to the El Barrio Artspace in Harlem, where the NYC group from the Hip Hop Education Center awaits with food, music, and dance – the first in-person meeting of all three groups in the real world.

Day 3 – Tuesday, November 19

The Bronx calls! The group is visiting Fordham University, where long-time partner Professor Mark Naison, aka The Notorious PHD, organizes a discussion on Donald Trump’s reelection, its implications for the U.S., and its global resonance. Concerns over rising right-wing movements in France and Germany (AFD and Rassemblement National) emerge. One of the best coping strategies is and always will be art. So the event ends with performances: breakdancing, beatboxing, poetry, and rap. But there is still a long day ahead of us. While the dancers head back to the Harlem Dance Studio, in Midtown, the Audio Pictures studio welcomes the rest of the group with stunning rooftop views of NYC’s skyline. The next two days will be spent creating—drawing, filming, writing, and recording without pause.

Day 4 – Wednesday, November 20

Today it’s all about creativity. Writing, beat-making, and drawing graphic novels fills the morning. In the afternoon, the group crosses the legendary Brooklyn Bridge, Dumbo awaits everybody with iconic views of Manhattan. What better backdrop is there for pictures to be taken and videos to be shot. Inspired by the city, the group heads back to Midtown with a detailed recording plan, because there is not a lot of time to complete all the projects. Back at the studio and energized by tacos, they push on late into the night, cameras, pens, and microphones working non-stop.

Day 5 – Thursday, November 21

Allez, on y va. Harlem awaits with one of the highlights of the exchange. First the group meets Brother Sheb, an original Black Panther and member of the Universal Zulu Nation, at the Malcolm X and Dr. Betty Shabazz Memorial Center, where Dr. King has been assassinated. Sheb is going to be hosting the day. After delving into the history of Malcolm X and his significance to the civil rights movement, they enjoy soul food at Jacob’s, a unique insight into African American cuisine. A workshop on police violence follows, revealing systemic issues and resistance strategies. And we’re still not done. The day ends at the Maysles Documentary Center with a film on female graffiti artists featuring protagonist TooFly, followed by a Q&A with legendary MC Pete Nice of 3rd Bass. Some more fried chicken and Mac n‘ Cheese until stomachs and brains cant take any more input. À demain.

Day 6 – Friday, November 22

A well-earned free day. Some shop for souvenirs, others visit MoMA or the Central Park. Some head to Harlem’s mosque for Friday prayers, while others finally sleep in. The evening draws emcees to the Legendary Cypher at Union Square. This is the Champions League of Freestyle Rapping, hosted by Micky, a former participant of the exchange. Some members of the group join in the rain-drenched freestyle session and bless the sacred mic.

Day 7 – Saturday, November 23

Although it’s the weekend, there’s no time to relax—projects await completion. After a reflection session, three recording stations are set up in the hostel, capturing performances in three languages across multiple disciplines as violin, beatbox, rap, singing and poetry. Late into the afternoon, hostel management intervenes, forcing us to lower the volume. Dinner in Chinatown wraps up the day. Hey Congee Village, how about a sponsoring?

Day 8 – Sunday, November 24

No day without creative output. A few final recordings are completed before the group takes the day to tick off their bucket lists. In the evening, they gather at Maysles to rehearse for upcoming performances at a Brooklyn high school and the Goethe-Institut. Even the first collaborations are set to debut. And since we’re just around the corner and have fallen in love with the place: Jacob, feed us again! 

Day 9 – Monday, November 25

Performance day! At Brooklyn Technical High, one of NYC’s largest auditoriums hosts the first Peace of Art show, featuring hundreds of students from various schools, including the Lycée Français. The show showcases the incredible diversity of art forms and their protagonists on stage. The logical next step: a photo session and autograph signing afterward.  A quick turkish lunch, then a sound check at the Goethe-Institut. It first sounds okay, than the God of technology turns his back on us. Some sounds aren’t audible at all, microphones are overdriven, highs are distorted, and basses barely audible. Technicians and sound engineers are stumped. After a break with no solution in sight, the crew does what people from within the Hip Hop Culture do best: improvise. Two speakers are re-purposed and connected directly to the microphones, with everything reduced to the essentials. Despite the stress and the obstacles, the group carries the evening through with dignity. The pressure lifts, and it’s time to celebrate.  

Day 10 – Tuesday, November 26

Departure day. After packing and clearing rooms, the group scrambles for last-minute sightseeing. Then, it’s off to JFK Airport. A 3-hour flight delay causes chaos: some are rerouted via Helsinki, others through London, missing connections. Exhausted but relieved, they finally return to Berlin, minus some luggage still en route. What does arrive, however, are the countless impressions, connections, and experiences each person gained in New York City. And a hefty dose of jet lag. Next stop: Paris. 

Peace Of Art 2024

Une Chronologie

Le projet Peace Of Art est né. Après de nombreuses années d’échanges entre New York et Berlin (Bronx Berlin Connection) ainsi que plusieurs échanges entre Paris et Berlin (Street Embassy), ces initiatives se réunissent enfin en un échange trinational. Après plusieurs mois de préparation virtuelle, il était temps de se rencontrer en personne. Pendant 10 jours, de jeunes artistes se sont retrouvés à New York pour discuter, découvrir de nouvelles cultures et modes de vie, et créer œuvre après œuvre sous forme de musique, danse, vidéo ou dessin. Voici une petite chronologie de leur séjour commun à NYC.

Jour 1 – Dimanche 17/11

C’est parti ! Le projet Peace Of Art a atterri. Après avoir rassemblé les groupes de Paris et de Berlin à l’aéroport de Londres, tout le monde pose pour la première fois les pieds sur le sol new-yorkais après un long vol. Il est tard et tout le monde est épuisé, mais les premières impressions sont si fortes qu’elles maintiennent tout le monde éveillé. « Tout me semble si familier », remarque un participant en apercevant les taxis jaunes, les bouches d’égout fumantes et les gratte-ciel. La culture hollywoodienne a laissé ses traces. Tout paraît surréaliste. « Comme dans un film », ajoute une participante. Pour parfaire le cliché, la journée se termine dans un BBQ-diner avec hamburgers et autres. Il est tard, et le temps comme l’énergie manquent pour faire plus.

Jour 2 – Lundi 18/11

New York se montre sous son meilleur jour. Il fait doux et le soleil brille de toutes ses forces. Malgré le décalage horaire, le groupe part remplir ses obligations touristiques. Impossible de visiter New York sans un tour en bateau jusqu’à la Statue de la Liberté. Ensuite, direction Ellis Island, où le groupe explore l’histoire de l’immigration aux États-Unis, un pilier du pays, mais malheureusement souvent critiqué aujourd’hui comme la source de nombreux problèmes. Il s’agit ici de l’immigration volontaire en provenance d’Europe, tandis que celle en provenance d’Afrique sera abordée plus tard dans le programme. Retour à Manhattan pour passer par Wall Street jusqu’au mémorial du 11 septembre. Le temps presse. Au El Barrio Artspace à Harlem, le groupe de NYC attend avec de la nourriture et un événement avec DJ et danse : la première occasion de réunir les trois groupes en personne.

Jour 3 – Mardi 19/11

La nuit a été courte et la Bronx appelle. Direction la Fordham University, où le professeur Mark Naison, alias The Notorious PHD, partenaire de longue date du projet, a organisé une rencontre avec ses étudiants. Au cœur des discussions : la réélection de Donald Trump, son analyse et ses conséquences sur les États-Unis et les communautés locales. Des participants européens expriment leurs inquiétudes, estimant que ce phénomène n’est pas isolé. Des signes similaires sont visibles en France avec le Rassemblement National et en Allemagne avec l’AfD. La meilleure stratégie de coping reste l’art. Alors la session se conclut par des performances : breakdance, beatbox, danse, poésie et rap.
La journée continue. Les danseurs se rendent dans une école de danse à Harlem, tandis que le reste du groupe rejoint Audio Pictures Studio à Midtown. Dès leur arrivée, la terrasse offre une vue à couper le souffle sur la skyline illuminée de New York. Ce lieu sera leur port créatif pour les deux prochains jours. Pas besoin de temps d’adaptation : on dessine, filme, écrit et enregistre immédiatement.

Jour 4 – Mercredi 20/11

Entièrement dédié au processus créatif : écriture de textes, création de beats, dessins de graphic novels. L’après-midi, le groupe traverse à pied le pont de Brooklyn, avec un passage obligé dans le quartier de Dumbo pour capturer des clichés avec la vue imprenable sur Manhattan. Inspirés, ils retournent aux studios pour finaliser les projets. Les tacos rechargent les batteries, et les stylos, caméras et micros chauffent jusqu’à tard dans la nuit.

Jour 5 – Jeudi 21/11

Allez, on y va ! L’un des moments forts de l’échange se déroule à Harlem. La journée commence avec Brother Sheb, ancien Black Panther et membre de la Universal Zulu Nation, qui accompagnera le groupe. Il accueille les participants au Malcolm X and Dr. Betty Shabazz Memorial Center, l’endroit où Malcolm X fut assassiné lors d’une conférence. Le groupe plonge dans l’histoire de ce lieu et de cet homme qui a tant contribué au mouvement des droits civiques.
La prochaine étape est devenue une tradition au fil des échanges : le légendaire restaurant Jacob Soul Food, où la cuisine afro-américaine est mise à l’honneur. Peu de temps pour digérer, car un atelier sur les violences policières suit immédiatement. À travers des jeux de rôle, les participants découvrent les problèmes systémiques aux États-Unis et les stratégies pour y faire face.
La journée se termine par une projection au Maysles Documentary Center d’un documentaire sur des artistes de graffiti féminines des Amériques, en présence de l’artiste TooFly. Ensuite, une session Q&R avec MC Pete Nice de 3rd Bass. Le tout clôturé par du Fried Chicken et du Mac & Cheese. À demain !

Jour 6 – Vendredi 22/11

Premier jour libre ! Le groupe en profite pour se reposer et explorer la ville à sa manière : certains font du shopping, d’autres visitent le MoMA ou se promènent dans Central Park. Quelques-uns assistent à la prière du vendredi à la grande mosquée de Harlem. La soirée voit les MCs se rendre à la Legendary Cypher sur Union Square, où les meilleurs freestylers de la ville se réunissent chaque vendredi, même sous la pluie battante. Plusieurs artistes du groupe y participent et « bénissent le micro sacré ».

Jour 7 – Samedi 23/11

Pas de week-end pour les artistes ! De nombreux projets restent à terminer. Après une session de réflexion sur les jours passés, trois stations d’enregistrement sont montées dans l’auberge. Les enregistrements se succèdent dans trois langues et de multiples disciplines : violon, beatbox, rap, chant et poésie. L’après-midi, le volume élevé provoque l’impatience des gérants de l’auberge. Le groupe promet de baisser le son et continue jusqu’au soir. La journée se termine par un dîner à Chinatown au Congee Village, un lieu désormais familier.

Jour 8 – Dimanche 24/11

Encore une journée productive ! Quelques derniers enregistrements sont réalisés le matin. Le reste de la journée est libre pour permettre à chacun de cocher les derniers éléments de sa bucket list.
Le soir, le groupe se réunit à nouveau au Maysles Center pour préparer les spectacles à venir à Brooklyn et au Goethe-Institut. Les premières collaborations fraîchement créées seront déjà présentées. Et pour clore la soirée, retour chez Jacob pour un autre festin.

Jour 9 – Lundi 25/11

Jour des performances ! Le premier spectacle se déroule dans l’auditorium de la Brooklyn Technical High School, l’un des plus grands de New York. Plusieurs centaines d’élèves, quelques-uns invités du Lycée Français, assistent à la représentation. La diversité artistique des participants éclate sur scène, suivie d’une séance photo et d’une dédicace.
Après une pause repas, direction le Goethe-Institut pour les réglages techniques… mais rien ne se passe comme prévu : des sons inaudibles, micros saturés, aigus déformés, basses absentes. Face à l’impuissance des techniciens, la solution vient de la culture hip-hop : improvisation ! Deux enceintes sont directement reliées aux micros et tout est simplifié. Malgré le stress, le spectacle se déroule avec dignité. La pression retombe, c’est l’heure de fêter ça !

Jour 10 – Mardi 26/11

C’est le dernier jour à New York. La matinée est dédiée au rangement et aux préparatifs de départ. Le compte à rebours pour les dernières activités est lancé : derniers tournages, dernières photos devant l’Empire State Building et derniers sandwiches au deli du coin.
Direction l’aéroport JFK. Mais l’aventure n’est pas encore finie : vol retardé de trois heures, certains redirigés via Helsinki, d’autres via Londres. Les vols manqués et les nouvelles correspondances divisent le groupe. Avec de profondes cernes, nous faisons nos adieux à l’équipe parisienne. Finalement, tout le monde arrive à Berlin (avec un retard énorme) et des bagages qui arriveront au compte-gouttes.
Ce que chacun ramène surtout, ce sont les souvenirs, les connexions et les expériences vécues à New York… et un bon décalage horaire.

Prochain arrêt : Paris.