Am 10. September 2025, dem Vorabend des Tags der Wohnungslosen, fand im Görlitzer Park eine große Kundgebung gegen Verdrängung und für Solidarität mit Menschen in Wohnungsnot statt. Trotz des drohenden Regens, der pünktlich zum Veranstaltungsende einsetzte, fanden sich mehrere hundert Menschen ein, um ein starkes Zeichen zu setzen.
Der Abend war geprägt von Musik und eindringlichen Redebeiträgen. Den musikalischen Auftakt gaben Ohne Geld Syndikat mit teils tiefgründigen, teils nicht ganz ernst gemeinen Lines und Beats, gefolgt von grungigen Gitarrensounds der Band Fatigue. Den Schlusspunkt setzten Die Verlierer, die mit ihrem Punkkonzert das Pamukkale zum Beben brachten.
Zwischen den Auftritten der Bands kamen verschiedene Vertreter*innen von Initiativen und Organisationen zu Wort. Ein Fokus lag dabei auf der Verdrängung obdachloser Menschen: durch Räumungen, durch defensive Architektur. Bestes Beispiel: der Zaun um den Görlitzer Park, der etwa 2 Mio. Euro verschlingt. Geld, das in nachhaltige Lösungen wie Konsumräume und Beratungsangebote besser investiert wäre. Immer wieder wurde auch deutlich, wie hart das Leben auf der Straße ist und wie paradox es erscheint, dass der Staat langfristig mehr Geld für menschenunwürdige Unterkünfte und Notversorgung ausgibt, als für bezahlbaren Wohnraum. Wohnen ist ein Grundrecht und das gilt für alle – das war die klare Botschaft!
Aber auch wir alle können etwas tun: uns engagieren, Spenden geben, ein Lächeln schenken. Beispiele wie Meals on Wheals zeigen, dass und wie es geht: die Gruppe von inzwischen 40 Ehrenamtler*innen fährt regelmäßig selbstgemachtes Essen an obdachlose Menschen aus. Ein wichtiger Beitrag für eine solidarische Gesellschaft und ein positives Vorbild für uns alle.
Ein herzliches Dankeschön gilt:
Allen Redner*innen vom AK Wohnungsnot, Meals on Wheals, dem Bündnis Görli Zaunfrei, Ufo (Union für Obdachlosenrecht) für ihre bewegenden Worte und wichtigen Impulse.
Jasmin vom Platzmanagement Alexanderplatz für die großartige Moderation.
Unseren Kooperationspartner*innen von JARA für die großartige Essensausgabe.
„Neue Chance“ für den kreativen Siebdruckstand, durch den nun viele Menschen unser Visual durch die Stadt tragen.
Den Bands Die Verlierer, Fatigue und Ohne Geld Syndikat, die ohne Gage aufgetreten sind und damit ein starkes Zeichen der Solidarität gesetzt haben.
An den Paritätischen Landesverband Berlin und den AK Wohnungsnot, die die Veranstaltung gefördert haben.
Und natürlich allen, die da waren und diesen Abend zu einem Erfolg gemacht haben!
Gemeinsam haben wir gezeigt, dass wir die Verdrängungspolitik nicht hinnehmen und uns für eine solidarische Gesellschaft einsetzen.