Am 4. Mai kamen im Haus der Kulturen der Welt rund 50 junge Menschen auf dem ersten berlinweiten Jugendwohnkongress zusammen und erarbeiteten ihre Forderungen für einen besseren Zugang zum Berliner Wohnungsmarkt.
Immer mehr junge Erwachsene treibt die Angst um mangelnden Wohnraum um. Was brauchen Jugendliche also, um sich in der ohnehin schon aufregenden Phase des Erwachsenwerdens nicht noch Gedanken um ihre Wohnsituation machen zu müssen? Mit dem Jugendwohnkongress hatten die Teilnehmenden das erste Mal Gelegenheit, sich gemeinsam über ihre Ängste, aber auch Wünsche auszutauschen und zu formulieren, was der Berliner Wohnungsmarkt ihrer Meinung nach jetzt und in der Zukunft braucht.
Bereits im November vergangenen Jahres fand im Grünen Salon der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz ein vorbereitendes Barcamp statt, bei dem die Jugendlichen die Themen für den Jugendwohnkongress definierten: Klimafreundliches Bauen und Wohnen, bezahlbare Mietpreise, eine bessere Unterstützung für Azubis sowie ein niedrigschwelliger Zugang zum Wohnungsmarkt waren die Themen, die die jungen Menschen beschäftigten. Aufbauend darauf gestaltete sich sodann das Programm für den Jugendwohnkongress.
In kreativen Workshops tauschten sich die Teilnehmenden des Jugendwohnkongresses zu den oben genannten Themen aus. Mittels Minecraft, einer Podcastproduktion, Zeichnen eines Comics oder klassischem Modellbau konnten die jungen Menschen auf spielerischem Wege ihre Forderungen an die Berliner Stadtgesellschaft erarbeiten, die am Abend einem geladenen Publikum präsentiert wurden.
Alle Fotos: © Malte Seidel / VG-Bild
Highlight des Tages war das Manifest, welches in Zusammenarbeit mit der Kunstvermittlerin Sarah Wenzinger entstand und 15 Forderungen der Jugendlichen an die Berliner Politik, Verwaltung und Wohnungswirtschaft zusammenträgt. Noch am selben Abend wurde es Falko Liecke, dem Staatssekretär für Jugend und Familie (CDU), übergeben. Mit Stephan Machulik, dem Staatssekretär für Wohnen und Mieterschutz (SPD), gab es im Nachgang einen persönlichen Termin, bei dem die Forderungen Herrn Machulik vorgestellt und ausführlich diskutiert wurden. Termine mit weiteren Berliner Abgeordneten stehen noch aus und auch die GESOBAU, die als Landeseigenes Wohnungsunternehmen Gast beim Jugendwohnkongress war, zeigte sich sehr an den Ergebnissen der Jugendlichen interessiert.
Der Jugendwohnkongress „Und bei dir so?“ wurde von der TROTZDEM!-Werkstatt der Evangelischen Akademie zu Berlin in Kooperation mit Gangway, dem Landesjugendring Berlin, der Evangelischen Hochschule Berlin und der Arbeits- und Forschungsstelle Theologie der Stadt sowie dem Haus der Kulturen der Welt veranstaltet. Gefördert wurde sie unter anderen vom Jugend-Demokratiefonds „Berlin Stark gemacht!“, der Landeszentrale für politische Bildung, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin und der Lotto-Stiftung.
Wir danken herzlich allen Teilnehmenden des Jugendwohnkongresses, durch die der Tag ein voller Erfolg war!