Letzte Woche haben wir euch 17 Podcasts von Schwarzen Frauen* und Männern* empfohlen um eure Bubble zu erweitern und die Perspektiven von BPoC auch in euren Playlisten sichtbarer zu machen!
Zum Abschluss des Black History Month wollen wir euch heute Literatur von BPoC näher bringen, die uns geprägt hat. Mit diesen Buchvorschlägen wollen wir euch die Möglichkeit geben, verschiedene Perspektiven Schwarzer Autor:innen zu lesen und eventuell auch Argumente auszulöschen, die vielleicht noch in den ein oder anderen Köpfen stecken.
Auch hier möchten wir erwähnen, dass diese Aufzählung nicht annähernd vollständig ist. Wir freuen uns, wenn ihr noch weitere Bücher auf dem Schirm habt und sie mit uns teilt. <3
Warum ich nicht länger mit weißen über Hautfarbe spreche I Reni Eddo-Lodge
Was bedeutet es, in einer Welt, in der Weißsein als die selbstverständliche Norm gilt, nicht weiß zu sein?
Reni spürt den historischen Wurzeln der Vorurteile nach, und zeigt unmissverständlich, dass die Ungleichbehandlung Weißer und Nicht-Weißer unseren Systemen seit Generationen eingeschrieben ist.
Das deutsche Krokodil I Ijoma Mangold
Ijoma wächst in den siebziger Jahren in Heidelberg auf. Seine Mutter stammt aus Schlesien, sein Vater ist aus Nigeria nach Deutschland gekommen, geht aber nach kurzer Zeit nach Afrika zurück.
Erst zweiundzwanzig Jahre später meldet er sich wieder und bringt Unruhe in die Verhältnisse. Wie wuchs man als «Mischlingskind» und «Mulatte» in der Bundesrepublik auf? Wie geht man um mit einem abwesenden Vater? Und womit fällt man in Deutschland mehr aus dem Rahmen, mit einer dunklen Haut oder mit einer Leidenschaft für Thomas Mann und Richard Wagner?
Farbe bekennen I Dagmar Schultz, Katharina Oguntoye, May Ayim
Die afro-deutschen Frauen, die hier zu Wort kommen, fühlen sich oft fremd in ihrem eigenen Land. Sie sind hier geboren und aufgewachsen, als Kind schwarzer Väter und weißer Mütter.
Mit ihrem Buch versuchen die Autorinnen, sich auf die Suche nach ihrer Geschichte zu begeben, gesellschaftliche Zusammenhänge von Rassismus offenzulegen und auf ihre besondere Situation aufmerksam zu machen.
Deutsch sein und schwarz dazu (Black German) I Theodor Michael
Sein Vater kam vor dem Ersten Weltkrieg aus Kamerun, damals deutsches Schutzgebiet«, nach Deutschland und wurde wie andere Kolonialmigranten freundlich aufgenommen. Er heiratete eine Deutsche und gründete eine Familie.
Doch schon während der Weimarer Republik fand man, Farbige sollten den Deutschen keine Arbeitsplätze mehr wegnehmen. Bald konnten sie nur noch in den sehr beliebten »Völkerschauen« unterkommen. In der Nazi-Zeit wurden ihnen die deutschen Pässe entzogen. Nur als stumme Komparsen in den zahlreichen Kolonialfilmen waren sie noch gefragt.
Ewig anders I Marvin Oppong
Deutschland hat ein Problem mit Alltagsrassismus. Diesem Umstand geht Marvin auf den Grund und betreibt Ursachenforschung. Der freie Journalist weiß, wovon er schreibt:
Er ist in Deutschland als Schwarzer geboren. Und so legt er den Finger direkt in die Wunde, wenn er die Mechanismen von alltäglicher und institutioneller Diskriminierung anhand persönlich erlebter Situationen beschreibt. Oppong gibt zahlreiche Diskussionsanstöße und stellt klare politische Forderungen auf.
Der weiße Fleck I Mohamed Amjahid
Auch wenn das Bewusstsein für die Ungleichheit in unserem Land gewachsen ist: Rassistisches Denken ist nach wie vor tief in uns allen verankert – und doch unsichtbar für die weiße Mehrheitsgesellschaft.
Diese blinden Flecken will Mohamed in seinem Buch auflösen. Er beschreibt dabei nicht nur, wie das System weißer Privilegien wirkt, sondern zeigt auch ganz konkret, wie wir unseren Rassismus verlernen können, um dem Ziel einer friedlichen, gerechten und inklusiven Gesellschaft gemeinsam näher zu kommen.
Was weiße menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten I Alice Hasters
„Darf ich mal deine Haare anfassen?“, „Kannst du Sonnenbrand bekommen?“, „Wo kommst du her?“ Wer solche Fragen stellt, meint es meist nicht böse. Aber dennoch: Sie sind rassistisch. Warum, das wollen weiße Menschen oft nicht hören.
Alice erklärt es trotzdem. Eindringlich und geduldig beschreibt sie, wie Rassismus ihren Alltag als Schwarze Frau in Deutschland prägt. Dabei wird klar: Rassismus ist nicht nur ein Problem am rechten Rand der Gesellschaft.
Anleitung zum Schwarz sein I Anne Chebu
»Schwarzsein ist nicht gleich schwarz sein. Warum schreibt man Schwarz groß und warum bin ich Schwarz und nicht braun?«
Dieses Buch ist nicht nur eine Einführung in die deutsche Schwarze Community und deren Geschichte, sondern auch eine praktische Anleitung für junge Schwarze Deutsche, sich ihrer nicht-weißen Hautfarbe politisch bewusst zu werden und sich damit auseinanderzusetzen.
Deutschland Schwarz Weiß I Noah Sow
Die Autorin Noah Sow hat die Nase voll von den alltäglichen Rassismen, mit denen sie sich als Schwarze permanent konfrontiert sieht.
Vieles von dem, was sie beklagt, mag, für sich genommen, harmlos erscheinen. Bei genauer Betrachtung und erst recht in der Summe, sind die vielen kleinen, oft unbewusst stigmatisierenden Etikettierungen für alles, was nicht der offenbar vorherrschenden Vorstellung von dem entspricht, was man als „deutsch“ empfindet, aber tatsächlich eine Zumutung.
Afrokultur I Natasha A. Kelly
›Afrokultur‹ bringt über die Biografien der Schwarzen Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen Schwarze deutsche Geschichte, ihre Gegenwart und Zukunft in einen globalen Zusammenhang.
Was aus postkolonialer Beobachtungsperspektive als Intervention in die bestehende vermeintlich »objektive« Ordnung des deutschen Wissen(schaft)ssystems verstanden werden könnte, veranschaulicht anhand kolonialer Ent_Wahrnehmungsgeschichten, inwieweit Kolonialität in Deutschland noch immer andauert, sich in Gesellschaft und Medien widerspiegelt, den Zugang von Schwarzem Wissen ins deutsche Wissensarchiv verhindert und eine Schwarze Perspektive auf die Welt unmöglich macht.
Exit Racism I Tupoka Ogette
Obwohl Rassismus in allen Bereichen der deutschen Gesellschaft wirkt, ist es nicht leicht, über ihn zu sprechen.
Keiner möchte rassistisch sein, und viele Menschen scheuen sich vor dem Begriff. Die Leser:innen werden hier auf eine rassismuskritische Reise mitgenommen, in deren Verlauf sie nicht nur konkretes Wissen über die Geschichte des Rassismus und dessen Wirkungsweisen erhalten, sondern auch Unterstützung in der emotionalen Auseinandersetzung mit dem Thema.
Schwarze Wurzeln I Katharina Oguntoye
Katharina Oguntoye beleuchtet die Lebenssituation von Afrikaner*innen und Afro-Deutschen in Deutschland von 1884 bis 1950.
Die Historikerin stellt dem erstmals einen Überblick über die Situation der Afrikaner*innen und Afro-Deutschen für die gesamte Periode der neueren deutschen Geschichte bis nach dem Zweiten Weltkrieg entgegen, des Schwerpunktinteresse den Lebenswirklichkeiten und der Perspektive der schwarzen Menschen in Deutschland gilt.
Why we Matter I Emilia Roig
Wie erkennen wir unsere Privilegien? Wie können weiße die Realität von Schwarzen sehen? Männliche Muslime die von weißen Frauen? Und weiße Frauen die von männlichen Muslimen? Die Aktivistin und Politologin Emilia Roig zeigt, wie sich Rassismus im Alltag mit anderen Arten der Diskriminierung überschneidet.
Ob auf der Straße, an der Uni oder im Gerichtssaal: Roig schafft ein neues Bewusstsein dafür, wie Zustände, die wir für „normal“ halten – die Bevorzugung der Ehe, des männlichen Körpers in der Medizin oder den Kanon klassischer Kultur – historisch gewachsen sind. Und dass unsere Welt eine ganz andere sein könnte.