Straßensozialarbeit in Berlin

Glossar Tippi – Begriffserklärungen

ADHS/ADS

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), die auch als Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätssyndrom oder Hyperkinetische Störung (HKS) bezeichnet wird, ist eine bereits im Kindesalter beginnende psychische Störung, die durch Probleme mit der Aufmerksamkeit, starker Erregbarkeit und häufig auch durch Hyperaktivität gekennzeichnet ist. Etwa drei bis zehn Prozent aller Kinder zeigen Symptome im Sinne einer ADHS. Jungen sind deutlich häufiger betroffen als Mädchen. Die Symptome können mit unterschiedlicher Ausprägung bis in das Erwachsenenalter hinein fortbestehen.

Adrenalin

Adrenalin ist ein Hormon, das bei Stress ausgeschüttet wird. Es wird in der Nebenniere gebildet und bei physischen / psychischen Belastungen ausgeschüttet. Seine Hauptfunktion ist die Anpassung des Herzkreislaufsystems und des Stoffwechsels an stressbedingte Belastungen.

Alkaloid

Eine in Pflanzen vorkommende giftige Stickstoffverbindung; Chemische Bezeichnung für eine leicht alkalische (basisch, laugenhaft) Verbindung meist pflanzlichen Ursprungs, deren Einnahme bestimmte körperlische Wirkungen auf den menschlichen Organismus hat; giftige, alkalisch reagierende Verbindung pflanzlicher Herkunft.

Anal

Gemeint ist in diesem Zusammenhang die Einnahmeform des Konsummittels, welches durch den Anus in den Darm eingeführt wird.

Analgetikum

Ein schmerzstillendes Mittel, das zu den am häufigsten verwendeten Arzneimitteln zählt und oft unkontrolliert und teilweise missbräuchlich eingenommen wird. atemdepressive Wirkung Mit atemdepressiver Wirkung bezeichnet man eine für den Gasaustausch des Organismus unzulängliche Atmung, die zu oberflächlich oder zu langsam sein kann. Dadurch kommt es im Blut zu einem Anstieg des Kohlendioxids.

Beikonsum

In diesem Zusammenhang ist der Mischkonsum verschiedener Suchtstoffe gemeint. Durch die Kombination verschiedener Drogen verändert sich nicht nur die jeweilige Wirkung des einzelnen Mittels, sondern es entsteht auch eine nicht kalkulierbare Mischung der verschiedenen Wirkungen.

Bilsenkraut

Die Bilsenkräuter (Hyoscyamus) bilden eine Gattung krautiger Pflanzen aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Der Gattung gehören etwa 23 Arten an. Einige Arten, wie das schwarze Bilsenkraut (Hyoscyamus niger) werden aufgrund der enthaltenen Alkaloide sowohl als Medizin als auch als Rauschmittel verwendet.

Biogen

Mit dem Adjektiv »biogen« bezeichnet man Stoffe biologischen oder organischen Ursprungs.

BtMG

Das Betäubungsmittelgesetz ist ein deutsches Bundesgesetz, das den generellen Umgang mit Betäubungsmitteln regelt. Das BtMG enthält als Anlagen drei Listen mit einer Aufzählung der

• nicht verkehrsfähigen Betäubungsmittel (Handel und Abgabe verboten, z. B. Heroin)
• verkehrsfähigen, aber nicht verschreibungsfähigen Betäubungsmittel (Handel erlaubt, Abgabe verboten, z. B. Ausgangsstoffe wie Cocablätter)
• und verkehrsfähigen und verschreibungsfähigen Betäubungsmittel (Abgabe nach BtMVV, z. B. Codein).

Innerhalb des Geltungsbereiches dieses Gesetzes werden die Herstellung, das Inverkehrbringen, die Einfuhr, die Ausfuhr von Betäubungsmitteln nach Anlage I, II und III geregelt.

Cannabinoide

Cannabinoide wurden bisher ausschließlich in der Hanfpflanze entdeckt. Das am meisten untersuchte Cannabinoid ist Tetrahydrocannabinol (THC), das 1964 isoliert wurde.

Delirien (Einz.: Delirium)

In diesem Zusammenhang ist Delirium tremens (von lat. »Irresein«, »zittern«) gemeint. Synonyme dafür sind: Entzugsdelirium, Alkoholdelirium. Diese stellt eine ernste und potentiell lebensbedrohende Komplikation bei einer länger bestehenden Alkoholabhängigkeit dar. Auch bei anderen Suchterkrankungen kann ein Delirium tremens im Entzug auftreten. Der Begriff wird aber in der Regel nur für das Vollbild des Alkoholentzuges benutzt..

Depression

Depressiv (lat. »niederdrücken«)
Als Depressionen werden umgangssprachlich Zustände psychischer Niedergeschlagenheit bezeichnet.

Dopamin

Dopamin ist ein Endorphin. Es bewirkt ein Gefühl von Glück und Zufriedenheit, außerdem beschleunigt es den Informationsaustausch zwischen den Nervenzellen. Adrenalin versetzt den Körper in Alarmbereitschaft: das Herz beginnt schneller zu schlagen, die Lungenbläschen dehnen sich aus, um mehr Sauerstoff für die Muskeln
aufnehmen zu können. Man fühlt sich wacher und Energie geladener.

Endorphine

Endorphine sind die Glückshormone des Körpers. Sie werden in Extremsituationen vom Körper selbst produziert und wirken schmerzhemmend, beruhigend und angstlösend.

Elektrolytstörung

Dem Körper fehlen wichtige Bestandteile der Nahrung, die für die Funktion der Körperzellen wichtig sind.

Euphorie

Als Euphorie werden subjektive temporäre überschwängliche Gemütsverfassungen mit allgemeiner Hochstimmung bezeichnet, die mit gesteigerter Lebensfreude und verminderten Hemmungen einhergehen.

Halluzination

Eine Halluzination ist eine Sinnestäuschung, die in Wirklichkeit nicht existiert. Halluzinogene sind Substanzen, die Halluzinationen hervorrufen.

Indikation

sich aus der Diagnose ergebende Heilanzeige; Beweggrund, ein bestimmtes Heilverfahren zu verordnen

Opioid

dem Opium ähnlich

Oral

Gemeint ist in diesem Zusammenhang die Einnahmeform des Konsummittels, welches durch den Mund eingenommen wird.

Paranoia

Geistig-seelische Funktionsstörung mit Wahnvorstellungen; sich in einem festen System
von Wahnvorstellungen ausbildende Geistesstörung

ph-Wert

Der ph-Wert ist eine Zahl, die ausdrückt, in welchem Maße eine feste oder flüssige Substanz die Eigenschaften einer Säure oder einer Base hat.

Psychodelikum

Psychedelikum ist die griechische Bezeichnung für psychedelisch wirkende Mittel. Der Begriff psychedelisch (griech. »Seele offenbaren«) bezeichnet sowohl den insbesondere durch Halluzinogene hervorgerufenen Zustand veränderten Bewusstseins als auch die entsprechenden Bewusstseinsinhalte.

Psychose

Geistes- oder Gemütskrankheit; seelisch Störung, die häufig mit Angst- und Horrorvorstellungen einhergeht

Psychosomatisch

Beschreibt die Beziehungen zwischen seelischen und körperlichen Vorgängen, u. a. wenn psychische Beeinträchtigungen Einfluss auf Körperfunktionen haben.

Schizophrenie

1. durch innere Gegebenheiten bedingte (anlagebedingte, ererbte, angeborene) Psychose, die zum Zerfall der Persönlichkeitsstruktur führt
2. Widersprüchlichkeit, Zwiespältigkeit, absurdes Verhalten; Bewusstseinsspaltung; Verlust des inneren Zusammenhangs der geistigen Persönlichkeit

Sozialisation

Eingliederung eines Individuums in eine Gesellschaft; Erlernen von Normen und Werten einer Gruppe

Toleranzentwicklung

In diesem Zusammenhang ist die Gewöhnung an einen Wirkstoff gemeint, wobei dessen Wirkung durch wiederholte bzw. chronische Einnahme über einen bestimmten Zeitraum abnimmt. In vielen, aber nicht in allen Fällen wird zur Erzielung der gleichen Effektstärke die Dosis erhöht.

Tranquilizer

Tranquilizer (lat. beruhigen) sind Substanzen, die eine angstlösende, beruhigende Wirkung aufweisen. Tranquillanzien gehören zu den am häufigsten verordneten Psychopharmaka. Sie sind verschreibungspflichtig und sollten nur in Ausnahmesituationen und über einen kurzen Zeitraum hinweg eingenommen werden (wenige Tage).

Trauma

schwerer Schock bzw. schwere seelische Erschütterung