Hier folgen Informationen sowie eine kleine Analyse über die Arbeit der Jugendjury in Lichtenberg und Hohenschönhausen.

Aufgrund unserer bezirklichen Tätigkeit haben wir eine hohe Anzahl an Kontakten zu Jugendlichen und jungen Menschen sowie Trägern der Kinder- und Jugendhilfe. Wir haben innerhalb unserer Gruppenarbeit und Einzelbegleitung um die Teilnahme an der Jugendjury geworben. Zudem haben sich junge Menschen, welche bereits Ehrenamtstätigkeiten in ihrem Freizeitclub übernehmen, angesprochen gefühlt, sich vermehrt für die Jugenpolitik zu engagieren. So hat es uns der gute Kontakt zu und die langjährige Kooperation mit den freien Trägern des Stadtteils ermöglicht, schnell eine Vielzahl engagierter Jugendlicher für die Jugendjury zu gewinnen. Fünf ehrenamtliche junge Menschen bildeten die Jugendjury in Lichtenberg, sieben in Hohenschönhausen. Zu den JurymitgliederInnen hielten wir telefonisch und über die sozialen Netzwerke Kontakt und organisierten die Treffen im Jugendcafe Maggie, in Hohenschönhausen wählten wir das Teambüro.

Um die Rahmenbedingungen des Programmes zu erörtern, gemeinsam Förderkriterien zu erarbeiten, beispielhafte Projektanträge gemeinsam zu diskutieren, offenen Fragen zu klären und uns kennen zu lernen, haben wir ein Wochenendworkshop durchgeführt.
In diesem Workshop wurden die Jurymitglieder über das grundsätzliche Anliegen des Programmes informiert.
Davon ausgehend haben sie eigene Vorstellungen entwickelt. Gefördert werden und wurden nur Projekte von Kinder und Jugendlichen für Kinder und Jugendliche und für den Kiez. Zudem haben sie Verfahrens- und Abstimmungskriterien entwickelt. Die Entscheidung in welche Projekte das Geld fließen sollte, trafen die Jugendlichen der Jury. Festgelegt wurde auch, dass technische Geräte im Rahmen der Programme nicht gefördert werden.

Auf den Jugend Demokratiefond machten wir in den Gremien- und Netzwerkrunden im Bezirk aufmerksam, erstellten Flyer, welche wir auf unseren Rundgängen durch den Bezirk verteilten und wiesen in persönlichen Gesprächen auf die Möglichkeit der Projekt-finanzierung hin.

Gingen die Anträge ein traf sich die Jugendjury zur Abstimmung. War sich die Jugendjurys unsicher bei der Entscheidung, nahmen sie Kontakt zu den Projektverantwortlichen auf. So besuchten sie beispielsweise die Projektverantwortlichen schauten sich die Gegenbenheiten vor Ort an und klärten im persönlichen Gespräch offene Fragen. Wir reflektierten gemeinsam mit der Jury die Projekteverläufe.

Die Jugendjury gewann Einblicke hinter die Kulissen laufender Projektarbeit. Sie lernten, sich kritisch mit dem Sozialraum und den Projektideen junger Menschen auseinander zu setzen. Dabei wurde vor allem der Blick auf ihren Bezirk geschärft. Sie lernten neue Freizeitgruppen, Jugendeinrichtungen und junge Menschen kennen und wurden sogar Teil der Projekte. Sie wurden die ExpertenInnen und AnsprechpartnerInnen für Projektarbeit in ihrem Heimatbezirk.

Insbesondere in den Themenbereichen Freizeitgestaltung, Gruppen- und Stadtteilarbeit sahen die Mitglieder der Jugendjury Handlungsbedarf. Zudem wurden jugendkulturelle Projekte (Graffiti, Fotographie, Malerei, Spiele und Veranstaltungen) gefördert.

Insbesondere bestand in diesem Jahr ein großes Interesse an der Gestaltung von (Freizeit)Räumen: Ob der Ausbau eines Kellers im JuFaz, die Gestaltung eines Jugendzimmers im Flüchtlingsheim Rhinstraße oder eines Mädchenraum im Kreafithaus, jedesmal ging es um die Gestaltung jugendgerechter Räume.

Ein weiterer Schwerpunkt waren Projekte für Kinder und Jugendliche mit Flüchtlingshintergrund.

Die Arbeit des Trägers des Aktionsfonds wurde vom Bezirksamt begleitet und unterstützt. So gab es regelmäßige Treffen, in denen der bisherige Verlauf des Programmes ausgewertet wurde. Wir schätzten die Durchführung der Programme als ein Erolg ein und machten dies an folgenden Kriterien fest:

  • Kinder und Jugendliche engagieren sich für ihren Stadtteil und entwickeln selbständig ihre Projektideen.
  • Das Verfahren zur Umsetzung des Aktionsfonds muss jugendgerecht sein.
  • Wichtig ist ein einfaches und jugendgerechtes Antragsformular.
  • Die Projekte sollten zeitnah und schnell nach Antragsstellung und Bewilligung umgesetzt werden.
  • Die Jugendjury entwickelt selbständig Förderkriterien und hält Kontakt zu den Projekten.
  • Begleitung und Unterstützung der Projekte durch die Jugendjury
  • Unterstützung durch erfahrene Sozialarbeiter und Ehrenamtliche
  • Eine bedarfsgerechte Förderung von Gruppen und Projekte setzt die Nutzung des gesamten Förderzeitraumes voraus und ermöglicht es, den Großteil der Fördersumme an die Projekte auszureichen.
  • Regelmäßige Treffen und ein fester Treffpunkt der Jugendjury (so z.B. Jugendcafe Maggie) ist wichtig.

Wichtig war uns im Stadtbezirk Lichtenberg, die Förderprogramme über das laufende Jahr zu entwickeln. Der Aufwand ist sicher hoch, dennoch konnten so die Vorstellungen der Gruppen und Projekte zeitgemäß und bedarfsgerecht umgesetzt werden.

Zudem ist es unser Ziel in Lichtenberg, dass keine Anträge bzw. Initiativen abgelehnt werden. Sollte einmal ein Antrag nicht vollkommen den Kriterien genügen, so unterstützen wir die Antragssteller bzw. die Projektgruppe darin, die Projektidee weiter zu entwickeln.

Die Zahlen sprechen für sich: Es wurden Lichtenbergweit 36 Projekte über beide Programme gefördert, an denen ca. 320 Jugendliche teilnahmen.

Zudem wurde der Großteil der Gelder unmittelbar an die Projekte ausgereicht und der Anteil der Regiekosten mindestens unter 15 % gehalten.

Auf einer Abschlussveranstaltung im Rathaus Lichtenberg wurden die Projekte vorgestellt und die Projektteilnehmer gewürdigt. Ein weiterer Höhepunkt war eine Fahrt der ehren-amtlichen Mitglieder der Jugendjury.

Sollten wir in 2016 erneut mit der Umsetzung der Förderprogramme beauftragt werden, werden wir in Lichtenberg eine neue Jugendjury bilden. Jugendliche und SozialarbeiterInnen der Einrichtungen TUBE und Willi-Sänger haben ihre Teilnahme bereits zugesagt. Die jungen Menschen aus Hohenschönhausen hätten Lust, die Aufgaben in 2016 weiterzuführen.

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