Arbeit kann, wenn sie zur Abhängigkeit wird, krank machen. Die Betroffenen zeichnen sich oft durch überdurchschnittlichen Arbeitseinsatz aus, der aber mehr und mehr zu einem krankhaften Abhängigkeitsverhalten
(Suchtverhalten) führt. Arbeitssucht ist ein zwanghafter Umgang mit Arbeit. Im täglichen Gebrauch wird das Wort Workaholic für Menschen verwendet, die zwar viel arbeiten, aber noch weit davon entfernt sind, das Verhalten von Abhängigen zu haben. Das Verhalten von Abhängigen ist zu vergleichen mit dem Umgang von Alkoholikern mit Alkohol. Die “Dosis”muss immer weiter erhöht werden, die Abstände dazwischen werden immer kleiner und alle Gedanken kreisen nur noch um das Arbeiten. Ähnlich wie Alkoholiker entwickeln so genannte Arbeitssüchtige den unwiderstehlichen Drang nach mehr, um ein gutes Lebensgefühl zu erreichen. Sie müssen immer mehr arbeiten oder »schuften«, sonst drohen Entzugserscheinungen wie Lustlosigkeit, Müdigkeit und Depression. Das erklärt sich so: In Stresssituationen entwickeln sich im menschlichen Körper so genannte körpereigene Glückshormone, die Endorphine*. Von diesem berauschenden Zustand bekommen die Betroffenen nicht genug und müssen sich immer wieder erneut und umso heftiger in den »Arbeitsstress« stürzen. Bleibt dieser Zustand aus, können oben benannte Müdigkeit und Depressionen folgen.

Symptome für Arbeitssucht können sein:

• man nimmt sich viel zu viel vor und arbeitet bis zur völligen Erschöpfung
• man beurteilt sich und den Tag fast ausschließlich nach der Menge der geleisteten, mehr noch nach der nicht geleisteten Arbeit
• die Gedanken kreisen immer häufiger um die Arbeit
• die Arbeit dehnt sich auf Abende, Morgenstunden und Wochenenden aus
• Beziehungen zu Freunden und / oder Angehörigen verschlechtern sich
• es treten Blackouts auf, beispielsweise beim Autofahren
• es werden andere Drogen verwendet, um arbeiten zu können
• es kommt zu körperlichen Beschwerden, Depressionen

Im Gegensatz zu anderen Abhängigkeitserkrankungen z. B. der Alkoholabhängigkeit haben in unserer Leistungsgesellschaft Arbeitssüchtige ein hohes Ansehen, siehe den Beruf Top-Manager, der einhergeht mit Sozialprestige und hohem Einkommen. Das ist ein Hauptgrund, warum das Erkennen und der Ausstieg aus dem Suchtkreislauf schwierig sein können. In den allermeisten Fällen wird in Arbeitsverträgen eine bestimmte wöchentliche Arbeitszeit in Stunden vereinbart. Das ist für Arbeitnehmer eine geeignete Orientierungsgröße für die tägliche Arbeitszeit. Überschreitungen sollten selten und nur von kurzer Dauer sein.

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