Die Lesereise des Porträtbandes “Ich wär gern einer von uns” gastierte am 27. März 2012 in der Initiative Buttmann 16.
Gangway e. V. und die Friedrich-Ebert-Stiftung veranstalteten gemeinsam diesen wunderbaren Abend:
“Jahrelang verloren – Die Blutsbrüder im Wedding Mustafa und Aiman”
>>>hier ein paar erste Bilder – ein kleiner Bericht vom Abend folgt später!<<<

Programm ab 19 Uhr:

  • Rap Performance von GangwayBeatz (Mustafa, Aiman und Serdar (ICMB) MC Josh und Jacky Rose)
  • Lesung des Schauspielers Nadim Jarrar aus dem Porträt: „Jahrelang verloren – Die Blutsbrüder im Wedding
    Mustafa und Aiman“
  • Anschließendes Gespräch mit
    Mustafa und Aiman (Porträtierte) und Elvira Berndt (Geschäftsführerin von Gangway e.V.) unter Moderation von Shelly Kupferberg (rbb Kulturradio)

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Für das Buch interviewte der Hörfunkjournalist Jens Jarisch die „Blutsbrüder Mustafa und Aiman“, zwei jugendliche Rapper libanesischer Herkunft aus Berlin-Wedding, und kam mit ihnen über so manche Umwege und verschiedene Versuche, ihr Leben „auf die Reihe zu bekommen“ ins Gespräch. Zu unserer Veranstaltung wird der Schauspieler Nadim Jarrar Auszüge aus diesem Porträt lesen.
Von ihrer Lebensgeschichte ausgehend, wollen wir gemeinsam mit Mustafa und Aiman der Frage nachgehen, wie eine chancengerechte Bildungspolitik aus sehen muss, die Ein- und Aufstiege für Jugendliche mit Migrationshintergrund und aus sozial schwachen Familien fördert. Welche Strategien gibt es, um Jugendlichen ohne Schul- oder Berufsabschluss die Integration auf den Arbeitsmarkt zu ermöglichen? Was muss getan werden, damit sich junge Menschen noch stärker als bisher als Teil dieser Gesellschaft sehen und Motivation entwickeln, sie aktiv mit zu gestalten?

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„Heute treffe ich Mustafa und Aiman in einem Hip-Hop-Tonstudio, das der Berliner Verein für Straßensozialarbeit Gangway angemietet hat, wo Aiman und Mustafa zusammen mit anderen ihre Musik aufnehmen.
Aiman: Hörst du uns?
Mustafa: Jojojo, hier ist Mustafa. Ich bin zwanzig Jahre alt, ich werd bald einundzwanzig – zusammen mit meinem Kumpel Aiman hier.
Jens: Ihr seid immer die Blutsbrüder von früher geblieben, oder?
Mustafa: Zusammen schaffen wir mehr, als wenn jeder alleine ist, auch in der Musik.
Aiman: Wir rappen jetzt mittlerweile seit fünf Jahren…
Mustafa: Wir haben viele Fans im Wedding, und wir sind fast der Top-One-Favorit für die, weil wir genau sagen, was wir erleben, und nur authentisch sind. Wir nennen uns ICMB, das heißt Illegal Cash Makes Blind, das haben wir widergespiegelt von dem Leben, was wir hatten.“

Aus: Jens Jarisch „Jahrelang verloren. Die Blutsbrüder im Wedding Mustafa und Aiman“ In: Porträtband: „Ich wär´ gern einer von uns. Geschichten übers Ein- und Aufsteigen“

Mehr Infos zum Buch finden Sie unter:
http://ein-und-aufstiege.fes-forumberlin.de

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Das Buch “Ich wär gern einer von uns – Geschichten übers Ein- und Aufsteigen”
herausgegeben für die Friedrich-Ebert-Stiftung
von Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin und Stellvertretender Parteivorsitzender der SPD
und Franziska Richter, Referentin der Friedrich-Ebert-Stiftung
erschienen beim Dietz-Verlag

14 Porträts über Menschen in Deutschland
geschrieben von Tanja Dückers, Annett Gröschner, Jens Jarisch, Anton Landgraf, Nicol Ljubi, Peggy Mädler, Monika Radl, Waltraud Schwab, Holger Siemann, Judka Strittmatter und Robin Thiesmeyer
Das Buch erzählt vielfältige Geschichten von Menschen, die in Deutschland zu Hause sind, aber in sehr unter
unterschiedlichen Wirklichkeiten leben. Porträtiert werden u. a. eine Studentin aus Bangladesh, die ehrgeizig ihr Ziel verfolgt, Ärztin zu werden; eine junge Frau, die im Rollstuhl sitzt und die für ihre kleine Tochter selbstbestimmt Perspektiven schaffen möchte; ein Gasableser und ein junger Maschinenwart, der aus dem Krieg aus Bosnien nach Deutschland geflüchtet ist, und von dessen bewegender Lebensgeschichte wir erfahren.
Alle Porträtierten wollen Teil unserer Gesellschaft sein und trotzdem „sie selbst bleiben“. Entstanden sind intensive Porträts, in denen die Vielfalt unserer Gesellschaft und unseres Zusammenlebens deutlich wird.

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