Wir gehen dorthin, wo die Jugendlichen sind

Pankow. Wenn in zwölf Tagen Raketen und Knaller das neue Jahr einleuten, so haben bestimmt viele Pankower wieder eine ganze Reihe guter Vorsätze für das selbige gefasst. Und bei einigen steht mit Sicherheit ein neuer Job oder eine Ausbildungsstelle ganz oben auf der Liste.

Bei der Suche danach haben Jugendliche in Pankow jetzt eine neue Anlaufstelle in der Berliner Straße 17. Hier haben vor kurzem die Mitarbeiter vom Jobteam/ Gangway einen neuen Stützpunkt eröffnet. Sie helfen den Jugendlichen sowohl bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz als auch bei der Jobsuche.

Das Besondere: Die Mitarbeiter des Jobteams beraten die Mädchen und Jungen auch an ungewöhnlichen Orten, zum Beispiel in Parks, auf Plätzen, auf der Straße oder in Freizeiteinrichtungen – eben dort, wo sie sich am liebsten aufhalten. Und wenn es nötig ist, begleiten Thomas Georgi, Astrid Kleber und Daniel Plaisant die jungen Leute auch bei Ämtergängen, zur Berufsberatung oder zur Arbeitsvermittlung des Arbeitsamtes.

“Wir suchen die Jugendlichen in ihrer Umgebung auf. Wenn sie sich dann auf ein Gespräch mit uns einlassen, ist eine erste Beziehung hergestellt, die dann auch in unserem Büro weitergeführt werden kann”, berichtet Georgi.

Die Probleme sind vielfältig, die jungen Leute haben oftmals Schulden, sind wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht, resigniert und ohne jegliche Zukunftsplanung und -hoffnung. “Dazu kommt, dass sich bei vielen auf Grund zahlreicher negativer Erlebnisse im Kopf festgesetzt hat: ‘Das klappt ja alles sowieso nicht.’ Und unsere Aufgabe ist es, ihnen zu zeigen, dass sie doch noch etwas ändern können”, so Thomas Georgi. Das Jobteam überlegt gemeinsam mit den Jugendlichen, wie ihre Träume und Wünsche umgesetzt werden können. Sie begleiten sie zur Berufsberatung und zu Vorstellungsgesprächen. Sie forsten gemeinsam Stellenanzeigen durch, helfen bei Bewerbungsschreiben und bei persönlichen Problemen.

“Einige haben Schulden, vor allem durch nicht bezahlte Handyrechnungen oder vom Schwarzfahren, andere wiederum Drogenprobleme. In solchen Fällen stellen wir den Kontakt zur Schuldner- oder Drogenberatung her”, erklärt Georgi.

Aber auch wenn ein Ausbildungsplatz oder Job gefunden ist, reißt der Kontakt zu den Jugendlichen nicht ab.

Das im Zuge des Jugendsofortprogramms des Arbeitsamtes entstandene mobile Jobteam besteht seit September 1999. Der Betreuungsbedarf ist sehr hoch, das beweisen auch die ständig steigenden Zahlen von Hilfesuchenden. Um noch mehr Jugendliche zu erreichen, wünschen sich die drei Sozialarbeiter einen Bus, ausgerüstet mit Computer und Internetanschluss, um gleich auf der Straße mit der Jobsuche beginnen und die Bewerbungen vor Ort schreiben zu können. Doch dem Bezirk und dem Arbeitsamt fehlt das Geld dafür.

“Wir suchen darum einen Sponsor, der uns hilft, die Idee mit dem Bus umzusetzen”, so Thomas Georgi.

Wer helfen kann oder sich beraten lassen möchte: Sprechstunde in der Berliner Straße 17 für Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren ist jeden Dienstag in der Zeit von 15 bis 18 Uhr, oder donnerstags im Jugendberatungshaus Trias, Storkower Straße 56. Darüber hinaus können jederzeit telefonische Termine unter den Rufnummern 01 60 – 2 11 86 90, 01 60 – 2 10 50 84, 01 60 – 4 14 04 24 oder in der Zentrale von Gangway unter der Nummer 2 83 02 30 vereinbart werden.