Die Abhängigkeit von Medien wie Internet, Fernsehen‚ Computer und Spielkonsolen betrifft häufig bereits Kinder und Jugendliche. Das Gemeinsame an diesen Abhängigkeitsformen ist das Abtauchen in eine virtuelle Welt, während dessen der Alltag mit seinen Verpflichtungen und Freuden, Problemen, Stress oder auch Langeweile völlig in den Hintergrund rückt. Anspannung und Aktion beim Spielen, Chatten oder Action bei Filmen können einen Kick mit angenehmen Gefühlen verschaffen, die von bestimmten Menschen in ihrem Alltag nur schwer zu erreichen sind. Um den Kick zu wiederholen, sind im Laufe der Zeit eine Erhöhung der Spannung (härter, schneller, länger) und eine Intensivierung des Verhaltens nötig. Fernsehen oder Internet werden von den Betroffenen als angenehm empfunden, sobald aber Fernseher oder Computer ausgeschaltet sind, verwandelt sich der angenehme Zustand in ein Gefühl der Leere und Schlappheit. Nach regelmäßigem und exzessivem Konsum wird der Verzicht oft als unangenehm empfunden, eine innere Unruhe kann sich ausbreiten und oft haben die Betroffenen Angst, etwas zu verpassen. Spielen, Chatten oder auch Fernsehen ist dann keine freie Entscheidung mehr, sondern unterliegt einem inneren Zwang.

Symptome

Folgende Symptome der Abhängigkeit können eintreten:

  • die Betroffenen verlieren die Kontrolle über die Dauer der Nutzung von Fernseher, Spielkonsole oder Computer
  • die Schlafphase wird verkürzt, um länger konsumieren zu können
  • Entzugserscheinungen in Form von Unruhe und Nervosität breiten sich aus
  • soziale Kontakte werden nicht mehr gepflegt, Freunde werden unwichtig
  • Schule, Studium oder Job leiden unter dem Verhalten
  • die reale Welt wird immer mehr ignoriert, bis dahin, dass virtuelle und reale Welt miteinander verschmelzen

Für die Zeit vor der Mattscheibe oder dem Computerbildschirm gibt es Alterskennzeichnungen der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) und eine Vielzahl von Verhaltenstipps (siehe Linkliste), die jedoch in der Gruppenarbeit mit Jugendlichen nur bedingt nutzbar sind.

Das Gespräch mit Jugendlichen zu diesen Themen kann am besten geführt werden, indem die umfangreichen Erfahrungen der Teilnehmer genutzt werden.

Oft wird von Jugendlichen und auch ihren Eltern das extreme Konsumverhalten an Bildschirmen und Computern überhaupt nicht in Verbindung gebracht mit dem Thema Sucht. Umso wichtiger ist es, dass dies innerhalb der thematischen Gruppenarbeit als problematisches Alltagsphänomen Beachtung findet.

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