Bereits im April 2015 führte das Hermes Theaterprojekt im Barnim Gymnasium ein Forumtheater Workshop durch. Die damals 7. Klassenstufe war zu jener Zeit im 2. Schulsemester, also neu an der Schule und kannten sich erst dementsprechend relativ kurz. Die Schulsozialarbeiterin kannte das Konzept unseres Teams und war auch mit der Methode des Forumtheaters vertraut. Gemeinsam mit der Klassenlehrerin richteten sie eine Anfrage an unser Team, deren Ruf wir gerne folgten.

Gerade in der Schule ist es unserer Meinung nach sehr eminent neben der Wissensvermittlung auch Gefühle, Wahrnehmungen und soziale Kompetenzen als Thema zu behandeln. Übergänge sind bekanntlich in den Lebensläufen der Jugendlichen stets krisen- und spannungsgeladen Zeiten, die einen sensiblem Umgang von den in der Sozialen Arbeit Tätigen, aber allen beteiligten Erwachsenen erfordern. Der Schwerpunkt unseres Projekts liegt in Themen, mit denen es in den Herkunftsfamilien der Adressat*innen wenig, oder keinen offenen Umgang und Auseinandersetzung gibt. Es sind z.B. Drogen und Sucht, Sexualität, Identität und Rassismus, Rolle von Mädchen und Frauen (Jungen und Männern), Leistungsdruck und die Angst nicht zu genügen.

Nach dem ersten gemeinsamen Workshoptag wurden im Konsens die Themen Gruppenzugehörigkeit, Mobbing, Interkulturalität, Leistungsdruck und selbstverletzendes Verhalten als Forumthemen eruiert.

Bei einem folgenden Treffen wurde an den konkreten Fragen und Problematiken inhaltlich und auch szenisch/ästhetisch gearbeitet.

Beim letzten Treffen gab es die Vorstellung der diversen Stücke, jeweils ein Forum und die Reflexion über das Gesehene und Erlebte.

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Erfreulicherweise haben wir erneut eine Anfrage erhalten und haben heute mit der ersten Workshopphase begonnen. Die Gruppe hat interessanterweise ähnliche Themen kollektiv erarbeitet und wir sind sehr gespannt wie sich die nächsten zwei Workshoptage gestalten werden.

Die Dynamik, die das Forumtheater im partizipativen Konsens auslöst ist immer wieder faszinierend zu beobachten: eine Gruppe scheinbar unkonzentrierter und pubertierender Jugendlicher, die völlig durchgedreht aus der Hofpause kommen, hat von einem Moment auf den anderen ein Forum in dem es um ihre kollektiven Themen geht. Sie gestalten aktiv den weiteren Verlauf im Lehnprozess. Scheinbar nebenbei entsteht ein “Safe-Space” in dem die Jugendlichen sich kontrovers über ihre Themen austauschen können.

 

Wir freuen uns über weitere Anfragen und halten euch hier auf dem Laufenden!

hermes@gangway.de

 

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